Friday 30 April 2010

Streit in der Union zwischen den Tuerkischstaemmigen?

Der Spiegel berichtet heute ueber die Mitglieder der CDU tuerkischer Abstammung. Es geht darum, dass es auch Differenzen in dieser 'Gruppe' gibt:
[...]
Mit muslimischen Jungpolitikern will die CDU Wähler unter den Migranten gewinnen. Doch während sich die Partei nach außen öffnet, gibt es intern Krach. Denn die neuen türkischstämmigen Mitglieder liefern sich prompt Streit - es sind noch alte Rechnungen offen.
[...]
Denn dort ist in Nordrhein-Westfalen zwischen türkischstämmigen Parteifreunden ein Kampf der Kulturen entbrannt: Dabei stehen sich in der CDU Mitglieder des Deutsch-Türkischen Forums (DTF) und des Christlich-Alevitischen Freundeskreises gegenüber.

Die Auseinandersetzung der beiden Lager holte Kara sogar im Landtagswahlkampf ein: Er ist Vorsitzender des Kölner DTF und bekam von seinem alevitischen Parteifreund Kubilay Demirkaya eine Strafanzeige. Demirkaya warf Kara vor, er habe ihn als Mitglied der kurdischen Untergrundorganisation PKK bezeichnet. [...]

Durch die Reihen der türkischstämmigen Politiker in der CDU geht ein Riss. Sie streiten über die Anerkennung des Völkermords an Armeniern im Osmanischen Reich, über den EU-Beitritt der Türkei und die Diskriminierung von Minderheiten dort. Demirkaya wirft dem Deutsch-Türkischen Forum Nähe zu türkischen Rechtsextremisten vor. [...]

Ist es denn wirklich so eine Ueberraschung, dass die Tuerken oder die Muslime keine homogene Gruppe sind? Es ist wahrscheinlich einfacher, 'die Tuerken' oder 'die Muslime' als eine Masse zu kategorisieren und von 'Ihr' und 'Wir' zu reden. Denkt man denn wirklich, dass der Islam auf der ganzen Welt gleich gelebt wird? Oder, dass alle Abgeordneten des tuerkischen Parlaments einer Meinung sind?

Sind denn alle ur-deutschen Mitglieder der CDU einer Meinung bezuegl. des Krieges in Afghanistan, dem EU-Beitritt der Tuerkei, oder der Integrationspolitik? Warum ist man denn so ueberrascht, dass es sehr wohl Differenzen und verschiedene Meinungen zu allen moeglichen Themen, auch bei den tuerkischstaemmigen CDU Mitgliedern, gibt? Das ist gelebte Politik, gelebte Meinungsvielfalt, gelebte Meinungsfreiheit.

Warum ist dieses Thema dem Spiegel einen Bericht wert? Ich weiss es nicht. Aber hoffentlich hilft es, von den Pauschalisierungen wegzukommen. Aber es wird natuerlich wieder diejenigen geben, die meinen werden, dass 'Die' sich ja nicht mal untereinander einigen koennen. Wie koenne man denn mit denen Politik machen? So weit hergeholt ist das nicht. Das hat man schon im Umfeld der Islamkonferenz gehoert.

Polizei rettet vor Zwangsheirat

Die Welt berichtet:
Die Polizei hat eine 15-jährige Hamburger Gymnasiastin vor einer Zwangsheirat bewahrt. Die gebürtige Serbin war in der Nacht zu Dienstag nach Berlin gebracht worden.

«Dort sollte am 1. Mai die Heirat stattfinden», sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin am Freitag und bestätigte damit einen Bericht des Senders NDR 90,3. Das Mädchen sendete demnach Hilferufe via Internet - ihr Klassenlehrer schaltete die Polizei ein. «Der Lehrer erstattete Anzeige, weil sie nicht in der Schule erschienen ist. Ihm hatte sie sich kurz zuvor anvertraut.»

Die Schülerin sei von ihrer Familie «in die Wohnung ihres vorbestimmten Ehemannes verschleppt worden», berichtete der NDR. Die Berliner Beamten befreiten sie nach Alarmierung durch ihre Kollegen aus der Hansestadt.

Die Schülerin habe erst seit kurzer Zeit gewusst, dass sie gegen ihren Willen mit einem 19-jährigen Serben verheiratet werden soll. «Gleichzeitig habe sie sich aber davor gefürchtet, von der eigenen Familie verstoßen zu werden, falls sie sich den Wünschen der Mutter widersetzt», berichtete ihr Lehrer laut NDR 90,3. «Ich komm hier nicht weg, ich werde eingeschlossen» - Hilferufe wie diese soll die Schülerin dem Bericht zufolge aus der Hauptstadt gesendet haben.

Die Eltern des Mädchens, zu deren religiösem Hintergrund die Polizei keine Angaben machte, hatten die 15-Jährige selbst mit dem Auto nach Berlin gebracht. Nach der Befreiung aus der Wohnung durch die Polizei befand sie sich zunächst in der Obhut des Jugendamtes. «Doch inzwischen hat sie sich wieder von ihren Eltern abholen lassen», berichtete Schöpflin.

Thursday 29 April 2010

Man sollte Menschen nicht nach ihren Namen beurteilen, aber..

...aber ich ueberlasse es euch selber, nachdem ihr den offenen Brief, den Herr Dr. Hans Penner an den Ministerpraesidenten von Niedersachsen geschrieben hat, gelesen habt:
Sehr geehrter Herr Wulff, erstmalig in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wurde durch Sie ein Mitglied der islamischen Umma in die Regierungsverantwortung berufen. Offensichtlich geschah diese Berufung in Unkenntnis des Islam. Ich verlange die Rücknahme dieser Berufung, weil sie die Weichen für ein islamisches Deutschland stellt.

Frau Aygül Özkan hat sich bei ihrer Vereidigung auf die islamische Gottheit bezogen, die im Islam als Autor des Koran gilt. Der Koran verwirft den Glauben an den biblischen Gott des christlichen Abendlandes, der im Grundgesetz gemeint ist und zu dessen Ehre Johann Sebastian Bach und die anderen großen Künstler des Abendlandes ihre Werke geschaffen haben.
[...]
Ich hoffe auf eine Verbreitung und Unterstützung meiner Forderung durch mündige Bürger.

Mit freundlichen Grüßen
Hans Penner
Das gesamte 'Meisterwerk' des Penners Hans ist bei den Masters of Disaster (PI-News) abgedruckt, falls ihr es euch unbedingt antun muesst.

Die Entgleisungen von Herrn Irmer (CDU)

Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende in Hessen, Hans-Juergen Irmer, der auch Herausgeber des Wetzlar Kurier's ist, benutzt seine Zeitung, die er kostenlos verteilt, des oefteren fuer seine Hetze gegen Muslime und Migranten.

Zum Beispiel laesst er dort den Demagogen Udo Ulfkotte zu Wort kommen, der sich dann ueber die angeblische 'schleichene Islamisierung' Deutschlands auslaesst. Nach der Abstimmung ueber die Minarette in der Schweiz hiess es in seiner Zeitung: "Danke Schweiz! Minarette sind politische Symbole".

Hans-Jürgen Irmer hat erneut seine Hetz-Gedanken in der Wetzlarer Neuen Zeitung in Worte gefasst:

Wednesday 28 April 2010

Ist die CDU fuer Muslime waehlbar?

Ich habe mir die Frage sehr oft gestellt, ob die CDU, speziell fuer die muslimischen Buerger in Deutschland, waehlbar ist. Grundsaetzlich wuerde ich die Frage mit "JA" beantworten. Die Muslime sind generell konservativ eingestellt, und koennten sich mit dem Parteiprogramm der CDU anfreunden. 

Die Muslime glauben, dass der Gott der Christen, Juden und Muslime derselbe Gott ist. Diese Sichtweise wird von sehr vielen Christen nicht geteilt. Einige sehen es sogar als Blasphemie an, da man "Allah" und "Gott" auf eine Stufe stellt (dabei heisst Gott auf arabisch 'Allah'. Fuer die Christen in den arabischen Laendern ist der Gebrauch des Wortes 'Allah' durchaus normal).

Die SPD, die sonst immer als 'auslaenderfreundlich' galt, hat es versaeumt, die Muslime in die Politik zu integrieren. Es gibt heute schon Stimmen innerhalb der SPD, die ungluecklich darueber sind, dass die CDU ihnen die Show mit einer muslimischen Ministerin gestohlen hat. Auf die Idee haette man innerhalb der SPD eigentlich frueher schon kommen muessen. Auch die Aussagen von Thilo Sarazzin haben die Migranten in Deutschland veraergert. Nach seinen umstrittenen Aeusserungen durfte Sarazzin weiterhin in der SPD bleiben. Viele Stammwaehler aus dem muslimischen Lager stehen nun der SPD kritisch gegenueber. Die CDU haette jetzt eigentlich gute Chancen, ihr Image bei den muslimischen Waehlern zu verbessern.

Was sog. serioese Zeitungen so veroeffentlichen (2)

Zu dem Artikel Türkische Presse prangert "Doppelmoral" bei Aygül Özkan an in Die Welt liest man folgendes im Kommentarbereich:

[...] "Also, geht nach Hause und alles wird gut. Bleibt ihr aber, einfach mal ein gutes Geschichtsbuch aufschlagen und nachlesen... das ist dann unausweichlich!"

Droht hier jemand ganz offensichtlich mit dem Holocaust, oder bilde ich mir das nur ein? Dass eine "serioese" Zeitung wie Die Welt (lt. Wikipedia: the intellectual flagship of Axel-Springer Verlag) Kommentare wie die obige nicht filtert, zeigt, dass es inzwischen auf das Niveau der hauseigenen Bild-Zeitung angekommen ist. Uebrigens, dies ist nicht der einzige Ausrutscher. Siehe hier.

Tuesday 27 April 2010

Ministerin schwoert auf Gott, und meint Allah

Die Rechtsabbieger von PI-News, die dunkle Seite der Macht in der deutschen Medienlandschaft, hatten folgendes zu der Vereidigung von Ministerin Özkan zu sagen:
Aygün Özkan ist heute vereidigt worden. Sie schwörte auf “Gott”, natürlich nicht, ohne klarzustellen, dass sie sich auf den “ausdrücklich auf den einen und einzigen Gott“ berufe, der dem Judentum, dem Christentum und dem Islam gemeinsam sei. Also wir wollen mit Allah, dem Blutigen nichts zu tun haben. Und unser Gott ist das nicht.[...]
Sie heisst Aygül, nicht Aygün. Gewoehnt euch schon mal an die auslaendisch klingenden Namen in der deutschen Politik. Das Leben fuer einzellige PImaten wird in der Zunkunft nicht einfacher werden.

Der Junge Jedi-Lehrling der CDU, Younes Ouqasse, scheint gut bei der dunklen Seite der Macht anzukommen:
[...] Selbst der moslimische Chef der Schülerunion, Younes Ouaqasse, findet, dass Öskan mit ihrem Kreuzverbotsvorstoß ihre Kompetenzen überschritten habe. [...]
Uebrigens: Sie schreibt sich Özkan, nicht Öskan. Gewoehnt euch auch daran.

Die Rueckkehr an den Stammtisch

Hier sind einige Auszuege aus einem sehr lesenswerten Artikel in Die Zeit:
Für fünf Tage, sieben Stunden und 38 Minuten wirkte die CDU so, wie sie Angela Merkel gern hätte. So viel Zeit verging zwischen der Meldung, dass die Muslimin Aygül Özkan neue Integrationsministerin in Niedersachsen werde, und der Aufforderung eines CSU-Abgeordneten, sich zu überlegen, ob sie in der richtigen Partei sei.

So lange glänzte die Union als integrative, moderne Volkspartei. Eine Partei, die auch für Schwule, Muslime und berufstätige Frauen mit Kindern wählbar ist. Eine Partei, die manchmal fähig ist, Ideologie im Zweifel über Bord zu werfen, um gesellschaftliche Konflikte zum Vorteil aller zu lösen. Dann aber nahm sie wieder das Gesicht von Roland Koch und Edmund Stoiber an.
[...]
Niemals wäre einer deutschstämmigen Unionsministerin nach einem solchen Vorschlag nahe gelegt worden, die CDU zu verlassen. Die Reaktionen waren wohl auch deswegen so hysterisch, weil eine offensichtlich vollständig integrierte Muslimin ziemlich glaubwürdig die Frage aufwerfen kann, warum der Islam, immerhin die Religion von Millionen Deutschen, trotz aller gegenteiligen Beteuerungen benachteiligt wird.
[...]
Stattdessen ist da wieder die CDU der Stammtische. Dass es nicht ein konservativer Haudrauf wie Roland Koch, sondern der eher liberale Christian Wulff war, der die Bevorzugung christlicher Symbole erneuerte, stimmt ebenso nachdenklich wie das Schweigen jener, die der CDU in jüngerer Zeit ein solch liberales Gesicht gaben. Wo ist jetzt der nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet? Wo ist Wolfgang Schäuble? Nichts ist von ihnen zu hören. Man ahnt den Grund: Niemand will kurz vor der NRW-Wahl innerparteiliche Diskussionen zu einem solch emotionalen Thema. Die vorgeblich liberale Führung fürchtet, dass auch die Basis ihrer Partei noch längst nicht so weit ist.
[...]
Hier koennt ihr den gesamten Artikel lesen.

Die CSU und das Grundgesetz

Einen „nötigen Respekt vor unserer christlichen Tradition“ erwartet sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann von Aygül Özkan in der Passauer Neuen Presse:
Noch nicht im Amt, schon wettert sie gegen Kruzifixe in Schulen. Was halten Sie von der designierten Sozialministerin Aygül Özkan?
Herrmann: Ich kenne diese Dame noch nicht näher. Aber ihre Äußerungen sind für die CSU und Bayern völlig indiskutabel. Es ist gut, wenn sich Personen mit Migrationshintergrund in unserem Land politisch engagieren. Aber ich erwarte dann auch den nötigen Respekt vor unserer christlichen Tradition.
Entzieht sich die CSU und Bayern dem Einflussbereich des deutschen Grundgesetzes? Gelten fuer Bayern die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts nicht? Herr Herrmann, solange Sie ein Teil der Bundesrepublik Deutschland sind, erwarte ich von Ihnen als Innenminister eines deutschen Bundeslandes den noetigen Respekt fuer das Grundgesetz, und das Verfassungsgericht.

Monday 26 April 2010

Vergleich: Bundesministerin Schroeder und Sozialministerin Oezkan

Was haben die Bundesfamilienministerin Schroeder (Foto links) und die angehenden Sozialministerin Oezkan (Foto rechts) gemeinsam? Nun, beide sind Frauen, und beide gehoeren der grossen deutschen Volkspartei an, die das Wort "Christlich" in ihrem Parteinamen traegt. Der Unterschied in der Behandlung der beiden in den Medien, und von den eigenen Parteigenossen, ist jedoch gewaltig.

Man hat ja genug in den letzten Tagen ueber die Aussagen von Frau Oezkan ueber Kreuze, Kopftuecher, und den Beitritt der Tuerkei in die EU gelesen. Besonders fuer ihre Aussage, dass Kreuze und Kopftuecher in den Schulen nichts zu tun haben, wurde sie von ihrer eigenen Partei heftig in die Zange genommen. Natuerlich wurde sie nicht wegen Ihren Aussagen bezuegl. des Kopftuchverbots gescholten (das versteht sich lt. CDU von selbst, dass es an oeffentlichen Schulen nichts zu suchen hat), sondern zu ihrem Vorstoss bezuegl. des Kreuzes.

Nun, was hat die ganze Sache mit Frau Schroeder (geb. Koehler) zu tun? Eigentlich gar nichts, aber mich hat es einfach gewundert, dass man in der Vergangenheit seitens der CDU z.B. sich nicht dazu geaeussert hat, dass Frau Schroeder's Homepage zu dem rechtslastigen, auslaender- und islamfeindlichen Blog PI-News verlinkt war (Siehe hier, hier, hier und hier). 

Italiener Europameister bei Morden in der Familie

Voralberg Online berichtet, dass die Italiener in Europe die Spitzenreiter bei Morden in der Familie sind:
[...] Der Trend sei steigend, weil die Zahl der Scheidungen immer mehr zunehme. Zu oft würden Paare in einer Phase der Krise mit ihrem Schmerz alleine gelassen. Im Gegensatz zu vielen anderen Europäern erleben die Italiener eine Scheidung immer noch als Schande, Affront und nicht als Lösung für eine oft schwierige familiäre Lage, hieß es. [...]
Da die Italiener mit ueberwaeltigender Mehrheit Katholiken sind, waere es mal interessant, die 'Islamexpertin' Frau Kelek nach den Ursachen zu fragen.

Das Kreuz ist ein Symbol der Toleranz

Das Drama geht weiter, und artet fast in Satire aus. Die Welt berichtet:
Für die Forderung, Kruzifixe aus Klassenräumen zu entfernen, musste sich die designierte niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) harsche Worte vom Ministerpräsidenten Christian Wulff anhören. Jetzt entschuldigte sich die Muslimin. Sie habe das entsprechende Interview ohne ausreichende Kenntnisse gegeben.
[...]
Das Kreuz ist aus Sicht der CDU ein Symbol der Toleranz auch gegenüber anderen Religionen. 
Bei der CDU ist anscheinend eine eigene Meinung nicht gefragt. Auch wenn die eigene Meinung eigentlich mit dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts uebereinstimmt. Siehe hier.

Kein Kreuz, Kein Kopftuch

Ein sehr guter Artikel aus der Sueddeutschen Zeitung:
Mit ihrer Äußerung zu Kreuzen in Klassenzimmern hat die designierte Integrationsministerin von Niedersachsen Aygül Özkan Empörung ausgelöst. Doch sie fordert nur, was bereits Recht und Gesetz ist.

Die gewichtige Stimme des Younes Ouaqasse

Selbst die Aussagen von Younes Ouaqasse (Jahrgang 1988), Bundesvorsitzender der CDU-Nachwuchsorganisation Schueler-Union, sind es wert, im neunen Streit um die designierte Ministerin Oezkan in den Mainstream-Medien abgedruckt zu werden. Focus berichtet:
[...]
Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) müsse auf ihre Ernennung verzichten, sagte der Bundesvorsitzende der CDU-Nachwuchsorganisation Schüler-Union, Younes Ouaqasse, der „Bild“-Zeitung vom Montag. „Durch Aussagen wie jene von Frau Özkan verlieren die Volksparteien CDU und CSU ihre Glaubwürdigkeit und damit ihren Rückhalt in der Bevölkerung.“

Ouaqasse bezog sich unter anderem auf eine Äußerung Özkans im Focus: Die türkischstämmige designierte Ministerin hatte gesagt, christliche Symbole gehörten nicht an staatliche Schulen. Ein Kind müsse selbst entscheiden können, wie es sich religiös orientiere. Darum hätten auch Kopftücher in Klassenzimmern nichts zu suchen, so Özkan.

Dazu erklärte Ouaqasse: „Diese Frau hat ihre Kompetenzen überschritten, deshalb darf sie am Dienstag nicht zur Ministerin ernannt werden.“
[...]
In Wikipedia lesen wir ueber den jungen Mann:
[...]
Ouaqasse ist gläubiger Muslim, islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen lehnt er aber strikt ab, da dieser die Integration von Muslimen in Deutschland verhindere. Im Zusammenhang mit dem Volksbegehren Pro Reli betonte Ouaqasse die zentrale und essentielle Aufgabe des staatlichen Religionsunterrichts bei der Vermittlung von Toleranz und Aufklärung über fremde Kulturen. Auch fordert er neben dem katholischen und evangelischen Religionsunterricht eine stärkere Betonung des Ethik-Unterrichts an Schulen, damit Jugendliche gemeinsam unterschiedliche Religionen kennenlernen und einen interreligiösen Dialog führen können. Ouaqasse befürwortet außerdem eine staatliche Kontrolle von Moscheen, um islamistischem Terrorismus entgegenzutreten und vorzubeugen.[...]
Unterdessen raet Wowereit zum SPD-Eintritt
[...] Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Klaus Wowereit sieht in der Berufung Özkans zur niedersächsischen Sozialministerin bloß „reine Symbolpolitik“ der Union. Die Debatten über den EU-Beitritt der Türkei oder die doppelte Staatsbürgerschaft machten deutlich, wie die wirkliche Haltung der Christdemokraten in der Ausländer- und Integrationspolitik sei. Die Union sei daher „noch nicht reif“ für eine türkischstämmige Ministerin. [...]

Sunday 25 April 2010

Karrikaturen Wettbewerb ausgeschrieben

PI-News hat einen "Wir zeichnen Mohammed" Karrikaturen-Wettbewerb ausgeschrieben. Die besten Werke sollen am 20. Mai auf ihrer Hetzseite veroeffentlicht werden. Damit schliessen sich die Pathologischen Idioten einer Kampagne aus den USA an, die sich in ihrer Meinungsfreiheit eingeschraenkt fuehlen. 

Ausschlaggebend war die Absage einer Folge der Serie Southpark, wo Muhammad in einem Baerenkostuem dargestellt werden sollte. Eine unbedeutende Gruppe von Islam-Konvertiten hatte Drohungen gegen die Macher von Southpark ausgesprochen, und der Sender geriet in Panik und setzte die Folge ab.

Konservative Kritik and Ministerin Oezkan

Bei der Auswahl eines Kandidaten fuer eine Aufgabe spielt fuer einigen Menschen die Herkungt/Religion eine groessere Rolle, als die Qualifikation. Einigen Konservativen scheint es nicht zu passen, dass Aygul Oezkan, designierte Ministerin in Niedersachsen, keiner Religionsgemeinschaft angehoert, die mit dem Buchstaben "C" anfaengt:

The Golden Rule

Ein Aufruf zum Zusammenleben aller Religionen von Karen Armstrong. Ich habe einige ihrer Buecher gelesen, und kann es sehr weiterempfehlen.



Die deutschen Untertitel koennt ihr im Video-Menue aktivieren/deaktivieren.

Der Mann, der nur noch Sven heissen will

In Die Welt findet man heute einen lesenswerten Artikel ueber Sven Muhammad Kalisch, der bundesweit erste Professor für islamische Theologie, der aus dem Islam ausgetreten ist. Er hatte in der Vergangenheit fuer Aufruhr gesorgt, weil er u.a. Muhammad's Existens in Frage gestellt hatte. Hier ist ein Auszug:
[...]
Zum zweiten ist Kalischs Abschied vom Islam aber auch deshalb von öffentlichem Interesse, weil er traurigerweise mit religiös begründeten Morddrohungen leben muss. Tenor: Wer vom Islam abfalle, sei des Todes. Wer Derartiges androht, verdient die volle Härte der deutschen Rechtsordnung, die jedem die freie Wahl und den freien Ausstieg aus einer Religion garantiert.

Nur: Wenn nun allerorten mit größter Selbstverständlichkeit behauptet wird, "der Islam" verlange die Todesstrafe für Abtrünnige, grenzt das an angstschürende Desinformation. Natürlich sahen die traditionellen Rechtsschulen lange Zeit die Höchststrafe für den Austritt aus dem Islam vor. Das war aber an vielerlei Bedingungen geknüpft: Etwa dass die Strafe in einem nichtmuslimischen Land nicht verhängt werden dürfe, weil sonst Selbstjustiz und Anarchie gefördert würden. Diese Übel wollten muslimische Gelehrte sogar außerhalb ihrer Länder nicht unterstützen. Vor allem aber sind in der heutigen muslimischen Welt unterschiedlichste Umgangsweisen mit dem Glaubensabfall üblich. Mancherorts bleibt er gänzlich straffrei, andernorts wird er mit erbrechtlichen Nachteilen oder Gefängnis geahndet. Die Todesstrafe aber ist längst die Ausnahme.
[...]

Saturday 24 April 2010

Scheinheilige Distanzierung von PI-News zu der Bedrohung

Erst heute hatte ich in diesem Artikel geschrieben, dass die designierte Familienministerin fuer Niedersachsen, Frau Oezkan, bedroht wird. Ferner hatte ich die Vermutung geaeussert, dass die Bedrohung aus dem Umfeld von Hetzseiten, wie PI-News, kommen koennte. Dazu hatte ich auch einige Beispiele aus dem Kommentarbereich aufgefuehrt. 

Heute erscheint bei den Paranoiden Irren (PI-News) folgender scheinheiliger Text in dem Artikel Özkan macht Front gegen Kreuze in Schulen:
Traurig finden wir Folgendes:
Nach FOCUS-Informationen begleiten seit Donnerstag Personenschützer der Hamburger Polizei und des Landeskriminalamtes Niedersachsen (LKA) die erste muslimische Ministerin in Deutschland. Nach mehreren Drohungen hatte das LKA in Hannover ein „abgestuftes Sicherheitskonzept“ erstellt, das unter anderem Leibwächter vorsieht. In mehreren E-Mails und Foren drohten Unbekannte nach der Berufung der Ministerin, „es passiert etwas“, wenn sie den Ministerposten annehme.
Wir sind der Meinung, dass man argumentativ gegen den Islam vorgehen und nicht wüste Drohungen gegen seine Vertrter ausstoßen sollte. Was unterscheidet den Islamkritiker sonst von denen, die er kritisiert?
Die Pathologisch Inkompetenten sollten mal ihre eigene Nachrichten Hetze lesen. Zudem werden die Leserbeitraege im Kommentarbereich vor der Veroeffentlichung sogar von PI-News gefiltert. Wenn man sich die veroeffentlichten Kommentare anschaut, dann kann man sich vorstellen, welche bedrohlichen Beitraege zensiert wurden. Selbst zum obigen Artikel findet man noch diese Kommentare:

Drohungen gegen kuenftige Ministerin

Die Welt schreibt heute in dem Artikel mit dem Titel Aygül Özkan gegen Türkei-Kurs der CDU u.a.:
[...]
Wie der „Focus“ weiter berichtet, begleiten seit Donnerstag Personenschützer der Hamburger Polizei und des Landeskriminalamtes Niedersachsen (LKA) die erste muslimische Ministerin in Deutschland.

Nach mehreren Drohungen habe das LKA in Hannover ein Sicherheitskonzept erstellt, das unter anderem Leibwächter vorsehe. In mehreren E-Mails und Internet-Foren hätten Unbekannte nach der Berufung der Ministerin gedroht, „es passiert etwas“, wenn sie den Ministerposten annehme.
Es gibt etliche Drohungen gegen Menschen muslimischen und nicht-muslimischen Glaubens, die sich positiv ueber die Migranten, Integration, den Islam aussprechen. Aber davon liest man in den Medien normalerweise nichts. Wenn eine unbekannte Gruppe eine Drohung gegen einen sog. Islamkritiker ausspricht, dann wird grundsaetzlich darueber berichtet, und die Muslime unter Generalverdacht gestellt.

Mich wuerde es nicht wundern, wenn solche Drohungen gegen die kuenftige Ministerin Oezkan aus dem Umfeld der Pathetischen Ideologen (PI-News) kommen. Man braucht sich nur die Artikel der geistigen Brandstifter und die jeweiligen Kommentare, wie die folgenden, anzusehen:

Der Tuerke schlaegt zurueck

Der Frankfurter Kabarettist Sinasi Dikmen (Foto links) schimpft über faselnde Politiker, die Ost-Türken und die Kommerzialisierung der Ausländerfeindlichkeit: 

Seit siebzehn, achtzehn Jahren nehme ich die Integrationsdiskussionen nicht ernst. Die Kaspers, wie die alle auch heißen mögen, ob Beckstein, Schäuble, Kelek, sie liefern eine Bauernkomödie auf der Bühne ab: gelernte Texte, schlecht ausgesprochen, ohne Inhalt, laute Phrasen, Wiederholungen, Diktierungen , Schuldzuweisungen, ihre persönlichen Probleme mit den Türken. Integration ist kein türkisches Problem mehr. Das ist deutsches Problem. 
[...]
Am 11. September haben die Deutschen mit Erstaunen festgestellt, dass plötzlich 3 Millionen Türken in Deutschland Moslem geworden sind. Vorher waren diese Menschen nur Türken. Die plötzliche Konvertierung dieser Unterschätzten, Hilflosen, Arbeitslosen, Mittellosen zum Islam hat Ihnen das Genick gebrochen. 3 Millionen potentielle Islamisten, die Schläfer also, werden per Fernbedienung aufgeweckt, um die deutsch- christliche Gesellschaft in die Luft zu jagen. Von FAZ bis SÜDDEUTSCHE waren alle der Meinung, die Türken sind Krebs in der deutschen Brust. Nach der Krawallen der Banlieue Kinder in Paris diagnostizierten deutscheSoziologen- Journalisten Aufstandslust bei den türkischen Jugendlichen. Diese Art von Verdächtigungsjournalismus macht mich wahnsinnig.
Da erschien im intellektuellen Himmel von Deutschland, eine Frau namens Kelek, eine Soziologin- Historikerin, Religionswissenschaftlerin, Journalistin, Schriftstellerin, Alleskönnerin, Alles Besserwisserin, ein weiblicher Karl May, nirgends selber gewesen, aber alles erlebt, gesehen und gehört, und schürte die Angst der Deutschen vor den Türken, polemisierte gegen die türkische Erziehung mit ihren klischeevollen Büchern, Bücher, die mit ihren Titeln schon alles sagen: die verkauften Bräute, die verlorenen Söhne ... die Saulusinich weiss, ich weiss, so einen Namen gibt es in der christlichen Geschichte nicht, aber der Name passt schon zu dieser Frau, die Saulusin wird Paulus-in. Halleluja! Ave Kelekum. Oder war das Selamalekum... Gut, zu ihren Gunsten muss man sagen, dass die Deutschen schon bereit waren, an die Front zu ziehen, aber dass das Kommando von einer türkischen Frau kam, bekräftigte den Kampfgeist der Deutschen. Eine einzige Frau, die angeblich nur die Wahrheit sagt, hat den Kampf gegen 60 Wissenschaftleri/nnen, die ihr unterstellt haben, unwissenschaftlich zu arbeiten, in der deutschen Journaille gewonnen. Weil sie das gesprochen hat, was die Deutschen aus dem Munde einer Türkin hören wollten, und sie nehmen ihr alles widerspruchslos ab, genauso wie die Deutschen fest an Winnetou glauben, den edlen Kämpfer, der am Ende seines Lebens das Licht erblickte und Christ geworden ist. 60 Wissenschaftler/innen waren dagegen nur Pseudowissenschaftler/innen, die keine Ahnung hatten, wovon sie redeten und schrieben, nur sie, Winnetou, Cassandra, römische Göttin der Wahrheit, Veritas in einer Person, weissagte den Untergang dieses unseres Landes Deutschland. Aus und fertig mit der Multikulturellen Gesellschaft, schrie sie, schrieb sie, sprach sie. „Stoppt die Islamisierung unserer Gesellschaft,“ schrie sie. „Wehret den Anfängen“ sprach sie, „Das Minarett ist ein Herrschaftssymbol,“ schrieb sie.

Friday 23 April 2010

Stammtischparolen par excellence

In einem Radio-Interview des WDR war Necla Kelek zu Gast bei Diana Zulfoghari. Ihr uebliches Gerede ist ja bekannt, aber manchmal geht sie auch einen Schritt weiter. Hier ist ein Zitat der 'Islamexpertin', dass auch haette aus dem Munde eines NPD-Waehlers bei seinem woechentlichen Stammtisch mit seinen strammen Kameraden stammen koennen:
[...]
Diana Zulfoghari: Aber wenn ich das mal uebertragen sollte, und sagen wuerde, soundsoviel Prozent der Deutschen sind aus der Kirche ausgetreten, oder sind gar nicht getauft gewesen, aber auf der anderen Seite uebt die Kirche dann tatsaechlich so einen Einfluss auf ihr Leben und Kultur und Ihre Alltagsmoral aus. Das wuerde doch keiner gelten lassen das Argument. Warum soll das beim Islam gerade funktionieren?...Dass man eigentlich nicht dabei ist, und nicht hingeht, auch nicht bei hohen Feiertagen, dass dann trotzdem, dass was da gepredigt wird sozusagen, von Einfluss auf das Leben sein soll?

Necla Kelek: Aber wenn das so waere, wenn das so einfach waere, dann haetten wir diese Parallelgesellschaften nicht, und diese ganzen Probleme. 60% der tuerkischen Jungs und Maedchen schaffen keinen Abschluss. Wir haben doch Probleme...

Diana Zulfoghari: ...aber liegt das den daran, dass sie Muslime sind?

Necla Kelek: Ja. Der Islam hat eine ganz bestimmte Erziehungsvorstellung. Sie trennt die Gesellschaft in Maenner und Frauen. Und das ist nicht ueberwunden. Auch von denen nicht, die nicht in die Moscheen gehen. Wir muessen daruber ueber diesen Alltag sprechen, wie kulturell dieser Islam die Menschen nach wie vor im Koepfen und der Erziehung beeinflusst. Wenn wir das nicht tun, werden wir das Problem immer vor uns herschieben, und ueber andere Sachen sprechen, wie ANGEBLICH soziale Umstaende, ANGEBLICH soziale Gruende, die halt diese Menschen daran hindert. Aber schauen Sie sich an, wieviel fuer eine Hochzeit ausgegeben wird: 20.000 Euro, dickes Auto vor der Tuer. Und wofuer das Geld noch ausgegeben wird. Aber fuer die Bildung der Kinder, damit die Kinder Ihren eigenen Weg gehen koennen, dafuer ist ploetzlich kein Geld da.[...]

Islamkritische Buendnispartner

Bei den Poebelnden Idioten (PI-News) finden wir heute eine Nachricht ueber den Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen. Darin heisst es:
Die SPD ist sich für nichts zu schade. Um ein paar Stimmen zu bekommen, schleimt sie eifrig um die Moslem-Migranten herum. Man ist stolz, dass man kein “C” im Namen trägt, tingelt durch Moscheen und gibt Interviews fürs türkische Fernsehen, in denen man die doppelte Staatsbürgerschaft verspricht. Die Verräter tun alles, nur nichts fürs eigene Volk.
Dass die 'rechtsbuergerliche' PRO-NRW um die Stimmen der Russland-Deutschen buhlt, erwaehnen die Luftpumpen von PI-News natuerlich nicht. Blick nach Rechts berichtet:

Kelek's Solidaritaet mit den Migranten

Magnus Klaue moechte in seinem Artikel Solidaritaet, wie Necla Kelek es versteht den Lesern verdeutlichen, dass Necla Kelek auf der Seite der Migranten ist. So jedenfalls klingt es, wenn man es liest:
[...]
Die Behauptung, Necla Kelek wolle sich um jeden Preis mit dem Zielpublikum der konservativen Presse gemein machen, für deren Organe sie mitunter schreibt, ließe sich bereits durch einen kurzen Blick in ihre Bücher widerlegen. Solidarisch ist sie mit den Migrantinnen und Migranten, nicht mit der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Allerdings bedeutet Solidarität für sie etwas anderes als für ihre verständnissinnigen Kritiker. Was sie von diesen trennt, stellt Kelek in ihrem neuen Buch Himmelsreise gleich zu Beginn mittels einer einleuchtenden Kritik am Kulturrelativismus der von ihr so genannten „verstehenden Soziologie“ klar. Als deren Anhänger gebe sich etwa der christliche Theologe Hans Küng mit seinem Vorschlag zu erkennen, die westlichen Gesellschaften müssten versuchen, „von innen zu verstehen, warum Muslime Gott und Welt, Gottesdienst und Menschendienst, Politik und Recht und Kunst mit anderen Augen sehen, mit anderen Herzen erleben als etwa Christen“.
[...]
Die Frage stellt sich natuerlich, warum die Migranten, und besonders die Migrantinnen muslimischen Glaubens, es nicht genauso sehen. Warum werden ihre Buecher hauptsaechlich von den konservativen, vorurteilbelasteten Ur-Deutschen Gesellschaft gekauft? Warum sind ihre Lesungen hauptsaechlich besucht von: Deutsch, Generation 55 plus, meist weiblich, die Herren grauhaarig?

Thursday 22 April 2010

Giordano greift nach der Fatwa

Ich habe mir neulich die Aschaffenburger Gespraeche im Internet angeschaut. Teilnehmer der Runde waren ein hervorragender Cem Oezdemir, die verlorene Schwester Necla Kelek, der routinierte Aiman Mazyek, der ruhige Rafael Seligmann, und Ralph Giordano, der sich sehr bemuehte, eine Fatwa aufgedrueckt zu bekommen. Lest die folgenden Aussagen von Ralph Giordano:
Ralph Giordano: Das will ich Ihnen gerne sagen. Der Islam ist das Problem, ja. Das sage ich nicht von ungefähr. Das kommt aus der Tiefe meines Studiums . Ich habe es mir angetan, ich rede mich jetzt vielleicht in eine Fatwa hinein, aber das ist mir ganz egal, Ich habe es mir angetan, und habe den Koran von Anfang bis zu Ende gelesen.
[...]
Ralph Giordano: Selbst wenn ich mich in eine Fatwa hineinrede...sage ich...
[...]
Ralph Giordano: Ich möchte dieser verdammt ernsten Diskussion eine möglicherweise fatwa-verdächtige Äußerung hinzufügen: Ich wiederhole: die zentrale Frage des ganzen Problems ist die Gleichstellung der Frau. Es gibt keine Intergration ohne Gleichstellung der Frau, meine Damen und Herren. 
So sehr auch sich der Giordano bemueht hat, er hatte keinen Erfolg: Er bekam seine Fatwa bis heute nicht. Entweder haben die Fatwa-Sheikhs nicht zugeschaut, oder sie konnten ihn wegen mangelnder Deutschkenntnisse nicht verstehen. Gibt es den keinen Prediger einer Hinterhof-Moschee in Deutschland, der Mitleid mit dem Mann hat, und zumindest eine Mini-Fatwa ausspricht?

Herr Giordano, try harder: Probieren Sie es doch das naechste mal auf arabisch bei Al-Jazeera. Vielleicht tragen Ihre Bemuehungen endlich Fruechte, und sie koennen sich evtl. die Fatwa-Bronzmedaille eines unbedeutenden Predigers aus dem Jemen umhaengen. Nur ab Bronze ist man naemlich ein echter Islamkritiker ;)

Das Video zu der Sendung ist in der Mediathek unter Aschaffenburger Gespraeche abgelegt. Den Transkript zu der Sendung findet ihr hier.

Beherrscht Necla Kelek die Kunst der Verstellung?

Wenn sich Muslime z.B. zu der demokratischen Grundordnung, zum Grundgesetz bekennen, wird ihnen oft von Seiten der sog. Islamkritiker die Taqiyya vorgeworfen. Damit unterstellen sie den Muslimen, dass sie sich verstellen, ja sogar bewusst die Unwahrheit sagen. Zudem behaupten sie, dass diese Verstellung durch den Quran legitimiert sei. Laut Wikipedia ist die Definition von Taqiyya eine andere:
[...] die Erlaubnis, bei Zwang oder Gefahr für Leib und Besitz rituelle Pflichten zu missachten und den eigenen Glauben zu verheimlichen.
Frau Kelek hat sich in einem Ihrer Pamphlete zum Koelner Moscheestreit auch schon der eigen-definierten Taqqiya-Waffe bedient. Sie schrieb in der FAZ in ihrem Artikel Das Minarett ist ein Herrschaftssymbol:
Die Zahl der Sekten und konkurrierender Glaubensrichtungen des Islam ist kaum zu überschauen, doch wird vorgegeben, man trete gemeinsam auf und es wird die taqiyya, die Kunst der Verstellung und des Verschweigens der wahren Haltung gegenüber „Ungläubigen“ praktiziert. Die Initiatoren der Kölner Moschee sind Vertreter der türkischen Religionsbehörde Diyanet. Was die Ditib in Deutschland vorführt, ist Politik im Auftrag der türkischen Regierung, nicht aber im Interesse der Muslime, die mehrheitlich zu vertreten sie jedoch vorgibt.
Heute hat Eren Guvercin einen sehr interessanten Artikel mit dem Titel Der Glaube unter Generalverdacht veroeffentlicht, in dem er u.a. die Frage stellt, ob Frau Kelek selbst die Kunst der Taqiyya beherrscht:
[...] 
"Die Frage muss erlaubt sein, ob Necla Kelek nicht vielleicht selbst Takiyya betreibt. Um ihrer Kritik einen glaubwürdigen Anschein zu geben, bezeichnet sie sich zwar als kritische Muslimin. Andererseits stellt sie wesentliche Glaubensmerkmale des Islam, den Koran und den Propheten Muhammed so radikal in Frage, dass man sich als kritischer Leser fragt, ob Frau Kelek nicht selber ihre wahren Absichten verheimlicht? „Die ‚frohe Botschaft‘ des Christentums half mir, Zutrauen zu mir selbst zu fassen, Verantwortung für mich und andere zu übernehmen. Sie half mir, mich von dem ‚Wir‘ zu lösen und ein ‚Ich‘ zu werden.“ schrieb sie in ihrem Buch Die verlorenen Söhne."
Ich bin auch schon in einigen meiner frueheren Artikel auf die Frage eingegangen, warum sich die Frau Doktor immer noch als Muslimin bezeichnet. Siehe z.B. hier.

Wednesday 21 April 2010

Ein PI-Aussteiger packt aus

Jens v. Wichtingen, einer der Autoren von PI-News, ist im November 2007 aus dem Hetz-Blog ausgestiegen. Auf der Webseite von Ramon Schack hat er seine Beweggruende zu dieser Entscheidung erklaert. 

Ein sehr lesenswerter Artikel, der den sektenaehnlichen Charakter und die Methoden von PI-News beschreibt:
Ich habe einen Fehler gemacht

Ja ich gebe es zu: ich habe als Autor bei PI Artikel geschrieben, die ich heute nicht mehr schreiben würde. Ich habe viel zu spät bemerkt, dass ich mit meinen Artikeln nicht dazu beitrage, unsere Welt besser zu machen – im Gegenteil.

Ich hätte viel eher merken sollen, dass ich nicht das Richtige tue. Dies tut mir leid.

Hier der gute Westen - dort die boesen Muslime

In der Sueddeutschen Zeitung hat Tanjev Schultz die Buecher der verlorenen Schwestern Hirsi Ali und Necla Kelek rezensiert. Eine sehr gelungene Rezension, die nichts schoenredet, und sehr klar die Motivation der beiden Damen analysiert. Lest selbst:
Religiöse Riten sind für Ungläubige oft schwer zu begreifen. Das enthebt niemanden der Pflicht, Toleranz zu üben. Man kann sich wundern über bestimmte Gebote einer Religion, man kann sich auch abgestoßen fühlen. Aber nicht jede religiöse Vorschrift ist gleich ein Angriff auf die allgemeinen Menschenrechte. Warum nur weigern sich Islamkritikerinnen wie Necla Kelek und Ayaan Hirsi Ali beharrlich, solche einfachen Unterscheidungen zu beherzigen?
Beide werden nicht müde, einen Kampf der Kulturen zu beklagen, zu dem sie selbst mit vollen Backen blasen. Sie attackieren den Islam für seine Ignoranz und ignorieren dabei selbst die große Vielfalt an Strömungen und Auslegungen dieser Religion. Sie machen sich unangreifbar gegen Kritik, weil sie ihren Status als Opfer einer frauenfeindlichen Religion in immer neuen biographischen Erzählungen befestigen und Widerspruch sich nun immer erst des Verdachts erwehren muss, man nehme das Schicksal dieser Autorinnen nicht ernst.

Wer hat Angst vorm Muselmann?

Journalist und Buchautor Kay Sokolowsky (u.a. "Feindbild Moslem", Rotbuch-Verlag 2009) trägt am Donnerstag, den 29. April 2010 in der Ruhr-Universität Bochum zum Thema "Feindbild Islam" vor. Hierzu lädt die Islamische Studierenden Vereinigung Bochum alle interessierten Studierenden und BürgerInnen ein.

Seit dem 11. September 2001 wirkt der Islam so gruselig wie noch nie und mit ihm jeder, der an ihn glaubt: Muslime stehen unter dem Generalverdacht, verkappte Terroristen zu sein, todessüchtig und mordlüstern. Trotz einer wachsenden Verbreitung antimoslemischer Ressentiments gibt es bislang keinen profunden Beitrag dazu. Zwar wurden der Islamismus in Deutschland, Integrationswillen und -perspektiven der muslimischen Deutschen oft beschrieben. Die rassistische Hetze unter dem Deckmantel des Antiislamismus blieb jedoch bislang unbeachtet. Der Vortrag des Autors Kay Sokolowsky ("Feindbild Moslem") liefert Fakten über den Islamismus, die Lage der Moslems in Deutschland, über die Wortführer, Anhänger und die realpolitischen Folgen des Antiislamismus. All denen, die besorgt diese Entwicklung beobachten und die sich vom Hinweis auf Al-Qaida nicht mundtot machen lassen wollen, bietet »Feindbild Moslem« Argumente und Hintergründe.

Wann?
Donnerstag, 29. April 2010
18:00 Uhr
Wo?
Ruhr-Universität Bochum
Hörsaal HZO 40

Der Eintritt ist frei!

Mehr Informationen auch unter: http://www.isv-bochum.de

Quelle: openPresse

Tuesday 20 April 2010

Warum sind die Muslime in Deutschland?

Im Deutschlandfunk wurde das neueste Pamphlet der Soziologin Islamexpertin Meinungsmacherin Necla Kelek rezensiert. Die Kritik and Ihrem Buch ist zu ausgewogen, wenn man bedenkt, welche hetzerischen Aussagen sie gemacht hat. Hier einige Auszuege:
In der Sure von der Himmelsreise sieht die Autorin den entscheidenden Anstoß für die Entwicklung der Scharia - also für ein von Allah verordnetes Recht. Neben der Scharia habe ein Muslim aber auch noch der Hadithe zu folgen. Die Hadithe (im Deutschen spricht man auch von Hadithen) das sind Berichte über das Leben Mohammeds. Sie enthalten ein Regelwerk für ein islamgemäßes Leben nach dem Vorbild des Propheten, so Necla Kelek.
Man bedenke, dass Frau Kelek keine Islamwissenschaftlerin ist, und dennoch meint, dass man so ein komplexes Werk, wie den Islam, so einfach darstellen kann. Sie war eine Soziologin von Vielen, ohne grosse Zukunftsaussichten, mit denen man die Einkaufsmeile einer deutschen Stadt haette pflastern koennen. Bis Sie ihr Pamphlet ueber die fremde Braut geschrieben hat, und von Otto Schily empfohlen wurde, war sie unbekannt, bedeutungslos. Heutzutage ist sie eine berufsmaessige Islamhetzerinkritikerin, die damit ihr Geld verdient.
"Das heißt: Sie leben das Leben Mohammeds nach, durch die Hadithe. Also: Nachahmung! Keine Neugier, kein Zweifel, und ich finde, in unserer Zeit, wo wir die Möglichkeit haben, mit unserem kritisch rationalem Verstand, wenn wir uns die Hadithe wenigstens kritisch angucken könnten, dann wären wir einen Schritt weiter."
Wuerde man Frau Kelek glauben schenken, dann koennte man meinen, dass jeder Muslim immer eine Hadith-Sammlung bei sich hat, worin er jedesmal nachschlaegt, bevor einen Schritt macht. Keine Neugier, keine Kritik, keine Gefuehle, kein Verstand. Wie ein Roboter. 

Gute Tuerkin, Schlechte Tuerkin

Die tuerkischstaemmige Aygul Oezkan ist die erste Migrantin, die in Deutschland in ein Kabinett als Ministerin berufen wurde. Das hat natuerlich auch eine hitzige Diskussion bei den PIPIfanten von PI-News ausgeloest. Es wurde versucht, eine gute Muslimin/Tuerkin von einer boesen Muslimin/Tuerken zu unterscheiden. Aber seht selber, und bildet euch euer eigenes Urteil:

Broder mal anders: Schmusen heisst Reden

Hier ist etwas zum Abschalten: Broder redet mit 'Kumpel' Gil Bachrach ueber's Schmusen, und vieles mehr. Es ist erfrischend, mal etwas nicht polemisches, hetzerisches von Dirty Henryk zu lesen. Naja, fast richtig. Ich muss mich ein bissl korrigieren. Lest bis zum Schluss, dann wisst ihr, was ich meine. Er kann es halt nicht anders ;)
Gil Bachrach: Du willst also über Sex reden. Warum?

Henryk M. Broder: Je älter ich werde, desto mehr merke ich, dass mich von allen Themen, über die ich je gearbeitet habe, Sex am meisten interessiert. Sex ist das einzige universelle Bindeglied, das die Menschheit zusammenhält. Die Vorstellung, dass ein Fellache im Nildelta, ein Hindu in Rajasthan, ein Katholik im Allgäu es im Prinzip auf die gleiche Art machen, die ist betörend. Die essen unterschiedlich, die wohnen unterschiedlich, die waschen sich unterschiedlich. Die haben eine völlig verschiedene Haltung zur Zivilisation, aber in dem einen Punkt sind sie alle gleich. Das Zweite ist, dass sich im Prinzip am sexuellen Verhalten über die Jahrtausende nichts geändert hat. Eine archaische Form der primären Begegnung, an der einfach nichts reformiert werden kann. Sex ist ein Kommunikationsmittel, bei dem du alles, was du brauchst, immer bei dir hast. Du hast jetzt einen Computer, du hast ein Telefon. Du hast irgendein Gerät, mit dem du schreibst und um das Interview mit mir zu führen. Für Sex brauchst du nichts. Du bist sozusagen immer einsatzbereit.

Monday 19 April 2010

Ist der Hinweis auf den Zusammenhang von Islam und Islamismus, Rassismus?

Es hat fast 2 Monate gedauert, bis Johannes Kandel in die Zeit vom 18.04.2010 auf den Artikel von Caroline Emcke reagiert hat (Ich habe Frau Emcke's Artikel erst gestern hier zur Verfuegung gestellt). Unter dem Titel Glaube und Wahn wirft er der Autorin vor, sich der Angriffsfront gegen »die« Islamkritiker anzuschließen, die sich seit einigen Wochen in den Feuilletons formiert hat.

Welchen Vorwurf sollte man dem Herrn Kandel machen? Dass er sich der Angriffsfront »der« Islamfeinde anschliesst? Oder, dass man die Feuilletons ausschliesslich den Islamkritkern ueberlassen sollte? Hier sind einige Auszuege, und meine Kommentare dazu:

Die Demo hatte etwas von einer Realsatire

Wie bereits in meinem Artikel Eine vom aussterben bedrohte Art berichtet, fand am Samstag eine Demo zur Unterstuetzung von Geert Wilders in Berlin statt. Hierzu hat auch Telepolis einen guten Artikel mit dem Titel Deutsche Islamkritiker stellen sich hinter den holländischen Rechtspopulisten Geerd Wilders veroeffentlicht. Hier sind einige Auszuege:
Stell Dir vor, es gibt eine große Demonstration für den größten Verteidiger der freien Rede in ganz Europa, und keiner geht hin – so ähnlich müssen die vereinzelten Anhänger des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders die Demonstration erlebt haben, die am Samstag vor der niederländischen Botschaft in Berlin stattfand. Auf der Veranstaltung, die die rechtsgerichtete Bürgerbewegung Pax Europa angemeldet hatte sollte ein Zeichen gegen den "politischen Prozess" gegen Geert Wilders gesetzt werden.

Sunday 18 April 2010

Der Halal Online-Sex Shop

In den Nierlanden hat ein praktizierender Muslim ein mit den islamischen Richtlinien konformen Online-Sex Shop eroeffnet. Der Ansturm war so riesig, dass es voruebergehend wieder offline gehen musste.

Das ist natuerlich ein gefundenes Fressen fuer die Primitiven Infantilen von PI-News, die sich wohl schnell von ihrer Blamage von gestern erholt haben. Der Poebel kann zur Tagesordnung zurueckkehren und mal wieder richtig nach alter Stammtischmanier mit ihrem geistigen Diarrhoe prahlen. 

Hier wieder einige Auszuege von den PI-Einzellern aus dem Kommentarbereich:

Shame on you! Alltaegliche Heuchelei und Doppelmoral

Die Juedischen Verbaende bagatellisieren nicht nur den Rassismus-Begriff, sie schlagen auch Kapital aus dem Schreckenswort. Es wird zum Knüppel gegen Kritik und verschleiert eigene Ressentiments.
Der Mensch wird als Jude geboren, wenn nicht, ist es moeglich, diesen menschlichen Makel durch Übertritt zu tilgen. Jedes Kind mit einer juedischen Mutter ist nach juedischem Recht per Geburt Jude, denn Judesein ist in den Augen der Gläubigen die natürliche Form des Menschseins. Austreten kann man aus dieser Religion nicht, es sei denn, man nimmt den Tod mit anschließender Höllenfahrt in Kauf.

Der Einzelne ist per Geburt Jude, wie ein anderer große Ohren oder blonde Haare hat. Eine Entscheidung über diesen Zustand steht ihm nicht zu, er ist sozusagen von Gott gegeben. Ihn wegen dieser Besonderheit oder dieses Stigmas zu kritisieren, ist deshalb diskriminierend, weil Judensein das eigentliche menschliche Privileg ist und ein Jude nichts dafür kann, dass er Jude ist.

So jedenfalls erscheint das schlichte Argumentationsmuster der Juedischen Verbaende, und des Interkulturellen Rats, eines Zusammenschlusses von Gewerkschaftern und anderen "Antirassisten", zu sein. Sie rufen ab heute zu "Internationalen Wochen gegen Rassismus" auf: "Antisemitismus ist die gegenwärtig an meisten verbreitete Form von Rassismus in Deutschland", lassen sie verlauten.

Nun könnte man sich über die Schlichtheit der Argumentation lustig machen (es würde wohl wiederum den Vorwurf des Rassismus nach sich ziehen), wenn die Sache nicht so politisch irre wäre. Irre, weil hier die Spitzenorganisation der Juden in Deutschland die Juden zu Opfern von Rassismus stilisiert, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wie gefährlich es ist, Begriffe auf diese Weise zu bagatellisieren. [...]
Bevor ich zum Antisemiten abgestempelt werde, lest bitte weiter: Stellen wir uns einmal vor, wie die Resonanz waere, wenn eine bekannte Persoenlichkeit den obigen Artikel schreiben wuerde. Stellen wir uns die Frage, ob eine ganz normale deutsche Tageszeitung so einen Text veroeffentlichen wuerde. 

Lamya Kaddor im Interview

Im Tagesspiegel findet man heute ein Interview mit Lamya Kaddor. Sie spricht u.a. ueber ihre Erfahrungen als Lehrerin mit muslimischen Schuelern, ueber die Integration, Islam, Ausgrenzung und auch ueber ihr eigenes Leben. Hier einige Auszuege:
[...]
Ihre Erfahrungen als Lehrerin an einer Hauptschule im Problemviertel Lohberg sind nicht dazu angetan, das Image des Islam zu verbessern. Ihre muslimischen Schüler haben schlechte Noten, hängen einem altertümlichen Ehrbegriff an, sind oft gewalttätig. 
Diese Probleme haben nichts mit der Religion, sondern mit der sozialen Herkunft zu tun. Sie betreffen auch viele der deutschstämmigen Jugendlichen. Meine muslimischen Schüler sind auch gar nicht religiös, sie behaupten das nur, um sich abzugrenzen. Die meisten sind Deutschtürken: In Deutschland werden sie nicht als Deutsche, in der Türkei nicht als Türken akzeptiert. Also bleibt die Religion als Identitätsfaktor. Im Islam ist es einfach, dazuzugehören. Sie müssen keine besonderen Vorleistungen erbringen, um die Religion für sich anzunehmen. Trotzdem wissen meine Schüler so gut wie nichts darüber.

Es ist keine Schande, aber enorm unguenstig

Ich habe in die Zeit vom Februar einen sehr guten Artikel mit dem Titel Liberaler Rassismus gefunden, der sehr lesenswert ist. Darin schreibt Caroline Emcke, dass die Gegner des Islams so tun, als würden sie Aufklärung und Moderne verteidigen. In Wahrheit predigen sie den Fremdenhass. Hier ist der ungekuerzte Text:
Von dem afroamerikanischen Komiker und Entertainer Bert Williams stammt der Satz: »Es ist keine Schande, schwarz zu sein. Aber es ist enorm ungünstig.« Dieser Tage gilt: Es ist keine Schande, Muslim in Europa zu sein, aber es ist enorm ungünstig.

Saturday 17 April 2010

Eine vom Aussterben bedrohte Art

Heute fand eine Demo in Berlin zur Unterstuetzung von Chucky die Moerderpuppe Geert Wilders vor der Niederlaendischen Botschaft statt. Organisiert wurde diese von der sog. Buergerbewegung Pax Europa (BPE), und PI-News.

Es waren ca. 40-80 Potentielle Idioten vor Ort, und ca. 800 per Livestream am Computer dabei. Einer davon war meine Wenigkeit. Ich waere fast eingeschlafen, waeren da nicht die Kommentare der ebenfalls zuschauenden CyberPInsel im Chat und im Kommentarbereich von PI-News. 

Es war amuesierend, denn man konnte ihnen die Frustration aus jeder Silbe ablesen. Hatte man doch Werbung seit mehreren Wochen gemacht, und Tausende von den in der Evolution stecken gebliebenen PImaten erwartet. Dabei waren sogar extra die Vertreter des EDL (English Defense League) mit ca. 4 Schlachtenbummlern aus dem Vereinten Koenigreich angereist, trotzt Vulkanausbruch und Flugverbote.