Saturday, 20 March 2010

Der Hass der Anderen

Unter dem Titel Der Hass der Anderen in der TAZ vom 16.02.2010 nahm die Publizistin Hilal Sezgin Stellung zu den Beitraegen der sogennanten 'Islamkritiker' Necla Kelek, Seyran Ates und Henryk M. Broder. Sie schreibt:
[...] In Deutschland heißen die bekanntesten Ankläger des Islams Henryk M. Broder, Seyran Ates und Necla Kelek. Kelek selbst verweist gern darauf, wie knapp in ihrer Kindheit Brot und Freiheit waren, auf dass ihr hartes Schicksal gleichsam für die Tiefe ihrer späteren Einsichten bürge. [...] In der taz griff Cigdem Akyol die Ethno-Karte auf und behauptete: "In der Debatte um Islam und Islamismus versuchen urdeutsche Feuilletonisten drei Einwandererkindern das Wort zu verbieten." 
Diese Darstellung ist grundfalsch. Zum einen, weil nicht nur "urdeutsche" Feuilletonisten allmählich die Nase voll haben von den plumpen Verallgemeinerungen des genannten Trios, an denen viele Einwandererkinder schon seit langem verzweifeln. Falsch zum Zweiten, weil das, was die drei Islamkritiker sagen, von vielen urdeutschen Lesern durchaus goutiert wird. Bücher von zweifelhafter fachlicher Qualität wie die von Kelek werden ja nicht deshalb in so hohen Auflagen gedruckt, weil deutsche Bildungsbürger diese Autorin ignorieren. Sondern weil sie an ihren Lippen hängen - so wie Kelek ihnen wiederum nach dem Munde redet. Denn nichts hört ein offener oder klammheimlicher Ausländerfeind lieber, als wenn ihnen eine echte Türkin versichert, dass die - natürlich anderen! - Türken genauso dreckig, primitiv und patriarchal sind, wie sie - die Urdeutschen - es schon immer geahnt haben. [...]
Die weithin geübte "Islamkritik" suggeriert meist pauschal, dass vier Millionen Muslime in Deutschland denselben unreflektierten, unbeweglichen Islam praktizieren. [...] 
Womit wir beim letzten Stichwort, dem "Mut" wären, den angeblich nur die Islamkritiker bräuchten. Doch auch die Verteidiger der multikulturellen Gesellschaft sind vehementen Anfeindungen ausgesetzt - unter anderem in Online-Leserforen, wo jeder vermeintlich "islamfreundliche" Artikel persönliche Beleidigungen, allgemeine Diffamierungen der "Musels" und die Schilderung von Gewaltfantasien nach sich zieht.[...]
Sehr treffend zu dem o.g. Kommentar von Hilal Sezgin passt das folgende Zitat von dem Migrationsforscher Werner Schiffauer: 
"Die Deutschen haben nur auf jemanden wie Kelek gewartet, der all das bestätigt, was sie schon immer über Muslime gedacht haben."

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