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Sunday, 18 July 2010

Wie sabotiert man das Burka-Verbot?

In Frankreich macht es ein pfiffiger Geschaeftsmann vor. Er will verhüllten Frauen die Busse bezahlen, sollte ein Burkaverbot in Kraft treten. Er stützt sich auf die Verfassung. Aus dem NZZ:
Er ist 38 Jahre alt und hat es als Immobilienhändler zu Geld gebracht. Rachid Nekkaz, in der Pariser Banlieue aufgewachsener Sohn algerischer Einwanderer mit abgeschlossenem Philosophiestudium, kann als Beispiel für die gelungene Integration von Immigranten in die Gesellschaft gelten – das genaue Gegenteil der «racaille», des Gesindels, wie Präsident Nicolas Sarkozy die Jugendlichen aus den Betonsiedlungen der Vorstädte einmal nannte. Jetzt fordert Nekkaz die Politiker mit einem kühnen Schritt dazu heraus, sich auf die Werte der Republik zu besinnen.
Nekkaz hat die Äufnung einen Fonds von einer Million Euro angekündigt, aus dem er die Bussen bezahlen will, die Musliminnen drohen, wenn sie künftig das Burkaverbot in der Öffentlichkeit missachten. Ein entsprechendes Gesetz, dem noch der Senat zustimmen muss, hat diese Woche die Nationalversammlung passiert. Die Regierung will das Verbot im nächsten Frühjahr in Kraft setzen. Verstösse sollen mit 150 Euro geahndet werden.
Nekkaz, selbst ein Muslim, ist nicht gegen ein Burkaverbot, soweit es sich auf Ämter, Rathäuser, Schulen oder Postbüros erstreckt. Doch als französischer Republikaner finde er es schockierend, dass es sich auf das ganze öffentliche Leben vom Einkauf bis zum Spaziergang im Park erstrecken solle, sagt er. Eine solche Einschränkung der Freiheitsrechte sei verfassungswidrig. Mit dieser Ansicht steht Nekkaz nicht allein da. Vor der Abstimmung im Parlament hatte bereits der Staatsrat, der die Regierung bei der Gesetzgebung berät, davor gewarnt, ein Totalverbot könnte vor dem Verfassungsrat oder dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte scheitern.
In den Fonds hat Nekkaz aus eigener Tasche angeblich 200 000 Euro eingezahlt. Den Rest sollen Spenden und Immobilienverkäufe beisteuern. Rechtlich ist seine Idee, das Verbot zu unterlaufen, allerdings heikel. Sie könnte ihm als Anstiftung zum Gesetzesbruch ausgelegt werden.[...]
Es ist ein Armutszeugnis, dass ein Land wie Frankreich, wo die Anzahl der Burkatraegerinnen verschwindend gering ist, meint, mit einem Verbot etwas bewirken zu koennen. Werden alle Touristinnen aus den reichen Golfstaaten nun am Flughafen aufgefordert, ihren Gesichtsschleier abzulegen? Ich bin nicht fuer die Burka, aber man sollte lieber auf Aufklaerung setzen, und nicht auf Verbote.

Ich habe schon einige Artikel zu der Burka-Debatte geschrieben (z.B. hier und hier), wo ich mich kritisch mit dem Verbot auseinandergesetzt habe.. 

Friday, 16 July 2010

FOCUS-Chefredakteur: Sarrazin hat recht!

Bekannt wurde das Spiegel-Konkurrenzblatt FOCUS und ihr Chefredakteur durch die Werbung mit dem Slogan Fakten, Fakten, Fakten. Für die Werbespots werden Ausschnitte aus einer nachgestellten Redaktionssitzung gezeigt. 

Die folgenden Zeilen sind leider nicht nachgestellt und entstammen direkt aus der Feder des Cheffe's (bezugnehmend auf Sarrazzin's fruehere Aussagen hier):
[...]Wir müssen uns auf einen seltsamen Prozess gefasst machen. Einen Prozess, in dem es um die Frage geht, ob es bei uns strafbar ist, die Wahrheit zu sagen.
Falls das Gericht der Strafanzeige einiger türkischer Mitbewohner folgt, wird Thilo Sarrazin der Angeklagte sein.
Sarrazin, Vorstandsmitglied der Bundesbank und früherer Finanzsenator von Berlin, soll wegen seiner Hypothese bestraft werden, die Deutschen würden immer dümmer, weil viele Menschen aus – wie es heißt – bildungsfernen Schichten bei uns einwandern.
Diese Behauptung ist belegbar. Familien, in denen schon die Eltern Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben und infolgedessen ihren schulpflichtigen Kindern kaum helfen können, liegen leider unter dem Bildungsdurchschnitt in Deutschland. Auch wenn einzelne Bundesländer sie mit großen Anstrengungen fördern, haben viele von ihnen schlechte Chancen auf einen Schulabschluss. Entsprechend höher sind ihre Chancen auf ein Hartz-IV-Schicksal. Das ist traurig, aber wahr.
Dass das Aussprechen solcher Fakten bei uns zu Prozessen führen kann, ist ein groteskes Missverständnis von politischer Korrektheit. Bevor Politiker handeln können, müssen die Realitäten erkannt und ausgesprochen werden. Jedes Land muss definieren, was es sich von Einwanderern verspricht.
Über die Schweiz beispielsweise, in die viele gut ausgebildete Deutsche einwandern, lässt sich sagen, dass die Schweizer intelligenter werden.
Klassische Einwanderungsländer wie Kanada legen es sogar systematisch darauf an, sprachlich sichere und gut ausgebildete Menschen in ihr Land zu holen.
Falls Thilo Sarrazin wegen des Aussprechens der Wahrheit tatsächlich angeklagt wird, müsste wahrscheinlich durch Gutachten nachgewiesen werden, wie Einwanderer das Bildungsniveau eines Volkes heben oder senken können. Jeder weiß es, aber es steht noch nicht in den Akten.  
Helmut Markwort, FOCUS-Chefredakteur
Fakten, Fakten, Fakten?

Wednesday, 14 July 2010

Polenz turkophil = Giordano turkophob?

Ruprecht Polenz ist blind und turkophil, behauptet der Publizist Ralph Giordano. Vorausgegangen war, dass der CDU-Politiker in seinem Buch offen fuer einen Beitritt der Tuerkei in die EU plaediert hatte. Aus dem Christlichen Medienmagazin:
[...]Der Schriftsteller und Publizist Ralph Giordano griff das Buch in der Tageszeitung "Die Welt" vom Wochenende scharf an. Polenz stelle darin das Credo auf: "Rechtsstaat, Menschenrechte und Demokratie sind mit dem Islam vereinbar." Und: "Der Islam hat immer zu Europa gehört." Doch in beidem irre er sich gewaltig, so Giordano. Polenz schreibe "eloquent - und bis in die Blindheit einseitig."
Giordano attestiert dem CDU-Politiker eine "turkophile Leidenschaft". "Dass sogar die Belagerung Wiens 1683 durch die Osmanen als historisches Zeugnis dieser angeblichen Zugehörigkeit zu Europa bewertet wird, macht kaum weniger ratlos als die Behauptung, die europäische Kultur habe ihre Wurzeln auch in Kleinasien und Anatolien gehabt..."
Giordano wirft Polenz vor, "die schon heute üppig wuchernden Bedenken" gegen einen Beitritt der Türkei in die EU als "grundlos" zu denunzieren. Da gebe es etwa die Sorge vor einer "Überdehnung" der Europäischen Union oder "die Angst der deutschen Bevölkerung vor einer schleichenden Islamisierung". Giordano weiter: "Die bedrohte Lage der Christen in der Türkei kontert Polenz mit der Behauptung, gerade sie seien für den 'Beitritt'. Der Perversion der 'Ehrenmorde' und der Inflation von Zwangs- und Frühehen begegnet er dagegen mit einer emotionalen Distanz, die verstört."
Wer in Polenz' Schrift nach der antiemanzipatorischen und menschenrechtsfeindlichen Seite des Islam fahnde, der suche darin vergebens. Während Polenz den türkischen Ministerpräsident Recep Tayyib Erdogan geradezu als "eine Art Leuchtturm der Integration" sehe, warnt Giordano: "Ich habe Erdogan da in einer ganz anderen Erinnerung."
Der Schriftsteller ist überzeugt: "Die Türkei war nicht Europa, ist nicht Europa und wird nicht Europa sein. Hier stoßen vielmehr zwei Kulturkreise in höchst unterschiedlichen Entwicklungsstadien aufeinander." Der eine sei judäo-christlich, geprägt von Renaissance, Aufklärung und bürgerlichen Revolutionen, der andere islamisch und von einer "patriarchalischen Stagnation" geprägt, "gehorsamsorientiert und auf Ungleichheit der Geschlechter, elterlicher Kontrolle und religiösen Autoritäten fixiert". 
Was ist nur aus diesem Mann, der noch 1992 zu den Brandanschlaegen von Hoyerswerda und Mölln einen offenen Brief an Bundeskanzler Kohl schrieb, worin er sagte, dass er bereit sei, „bis in den bewaffneten Selbstschutz hinein“ gegen den militanten Rechtsextremismus vorzugehen, da die Regierung offensichtlich nicht bereit sei, Minderheiten den notwendigen Schutz zu gewähren? Inzwischen ist er ein bemitleidenswerter, zynischer Turko- und Islamophob, der auf rechtslastigen Hetzseiten wie PI-News gelobt wird.

Ruprecht Polenz hat kurz auf Euractiv zu Ralph Giordano's Aussagen Stellung genommen:
[...] 
EurActiv.de: Sie nennen in Ihrem Essay zahlreiche wirtschaftliche und geostrategische Gründe für den Beitritt. Voraussetzung seien Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gemäß der Kopenhagener Kriterien. Viele Gegner wie der Publizist Ralph Giordano argumentieren dagegen "kulturell". Die Türkei gehöre nicht zum europäischen Abendland. Spielt für Sie die Kultur keine Rolle?
POLENZ: Natürlich spielt die Kultur eine große Rolle. Die Frage ist nur, wie wir damit umgehen. Verstehen wir kulturelle Verschiedenheit als Ausschlusskriterium oder als Normalität in einer Europäischen Union von 27 Mitgliedsstaaten? Auch innerhalb der EU-Staaten geht es nicht kulturell homogen zu. Die kulturelle Vielfalt ist unsere Alltagserfahrung in der EU. Allein deshalb kann die Verschiedenheit kein Ausschlussgrund sein. Aber es ist klar, im Bewusstsein vieler Menschen ist die Türkei etwas grundlegend Anderes. Der Begriff des christlichen Abendlandes wird wie ein Riegel zwischen die bisherige EU und die Türkei gelegt, nach dem Motto: 'Die Türkei hat nie dazu gehört, also kann sie es auch heute nicht.'
EurActiv.de: Sie halten nicht viel von dieser Abgrenzung… 
POLENZ: Das "christliche Abendland" steht in keinem einzigen EU-Vertrag. Dafür gibt es gute Gründe. Wenn man so will, wurde der Begriff in der deutschen Romantik erfunden, als Reaktion gegen die Aufklärung und gegen die französische Revolution, die man als kalt und individualistisch empfand. Dieser neuen Entwicklung hat man das angeblich so gute, christliche Mittelalter entgegengestellt, in dem die Welt noch in Ordnung war. Dieses christliche Mittelalter hat man dann mit "christliches Abendland" überschrieben. Der Begriff ist historisch zumindest sehr schillernd. Jeder weiß selbst, dass er auf die heutige Realität nicht passt. 18 Millionen Muslime leben in Europa, 4 Millionen davon in Deutschland.
EurActiv.de: Es gibt einen europäischen Islam…
POLENZ: Der Islam gehört - wie Innenminister Wolfgang Schäuble es gesagt hat - zu Deutschland. Wir haben ein Interesse daran zu zeigen, dass man auch als Moslem Demokrat sein kann, dass Islam und Demokratie zusammengehen. Eine Türkei, die die Kopenhagener Kriterien erfüllt - nicht nur auf dem Papier, sondern in der gelebten Praxis -, die demokratisch und rechtsstaatlich verfasst ist, Minderheiten schützt und die Menschenwürde achtet, die zeigt, dass Islam und Demokratie miteinander vereinbar sind, liegt in unserem Interesse. Wenn ein solches Land Mitglied der EU wird, dann lautet die Botschaft: Europa will keinen Kampf der Kulturen.
Der Umgang mit dem Islam gehört zu den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Europa muss beweisen, dass es auch für das 21. Jahrhundert das Modell einer Friedensordnung bereit hält - so wie es das erfolgreich für die Konflikte des 20. Jahrhunderts in den letzten 60 Jahren getan hat. Gerade unter dem kulturellen Aspekt steht eine Menge auf dem Spiel. Ich bin hier anderer Meinung als diejenigen, die den Islam auf Distanz halten wollen und deshalb gegen den Beitritt der Türkei sind. 
[...] 
Siehe auch diesen Artikel ueber Ruprecht Polenz. Weitere Artikel ueber Ralph Giordano findet ihr hier.

Schadensersatz bei Diskriminierung

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hat die Novelle zum Gleichbehandlungsgesetz jetzt in Begutachtung geschickt. Sie enthält unter anderm die Pflicht für große Unternehmen die Gehälter beider Geschlechter künftig anonymisiert offen zu legen. Es sollen aber auch insgesamt die Bestimmungen gegen Diskriminierung verschärft werden.

"Du bist Moslem, dich lasse ich nicht in mein Lokal" - bei solchen und ähnlichen Diskriminierungen drohen künftig Klagen. Bisher konnte man Schadenersatz nur bei Diskriminierungen wegen des Geschlechts oder der ethnischen Zugehörigkeit verlangen, künftig soll man auch Diskriminierungen aufgrund von Religion, Weltanschauung, sexueller Orientierung und Alter einklagen können. So steht es in der Novelle zum Gleichbehandlungsgesetz, die Frauen-Ministerin Gabriele Heinisch Hosek am Montag in Begutachtung geschickt hat. "Mietwohnung nur an Inländer - das ist in Zukunft verboten. Da kann man Schadenersatz verlangen. Oder in Lokalen ist es verboten nicht zu bedienen, wenn jemand eine andere Hautfarbe hat oder eine Frau ein Kopftuch trägt."

Dieser Diskriminierungsschutz soll auch für das Umfeld einer Person gelten, die Diskriminierung ausgesetzt ist. So darf etwa das Kind eines homosexuellen Elternteils bei der Aufnahme in den Kindergarten nicht benachteiligt oder abgelehnt werden. 

Außerdem im Gesetzesentwurf: Bei sexueller Belästigung soll der Mindestschadenersatz angehoben werden - und zwar von derzeit 720 auf dann eintausend Euro.[...]

Saturday, 10 July 2010

Auf der Sommerwiese und der Schinkenstrasse

Hallo Dybth, ich bin gestern in Mallorca an der Schinkenstrasse vorbeigekommen und habe dabei dieses Foto geschossen. Ich denke es spricht für sich selbst.



Das oben ist meine Antwort auf den heute in PI-News erschienen Artikel, der folgendes Foto zeigt:

Hallo PI, ich bin gestern in Wiesbaden an der Sommerwiese vorbeigekommen und habe dabei dieses Foto geschossen. Ich denke es spricht für sich selbst.

Die PImaten, die sich angeblich fuer Grundgesetz und Menschenwuerde einsetzen, treten die Menschenwuerde mit Fuessen, in dem sie andere Menschen wie in einem Zoo praesentieren. In der Vergangenheit hatten sie auch eine Serie, die sich Burka-Alarm nannte, wo sie Frauen ablichteten (natuerlich geheim) und auf ihrer Hetzseite zur Schau stellten. Die Kommentare des PI-Mobs sind/waren dementsprechend.


Thursday, 8 July 2010

Auch problematisch, wenn sie englisch gesprochen haette?

[...]Die schmale, kleine Frau sitzt in einem Kreuzberger Café. Sie trägt rote Pumps, Kreolen im Ohr und rot lackierte Fingernägel. Man kann sich vorstellen, dass ihre Schüler sie eher als große Schwester sehen. Ihr Name soll geheim bleiben, sie hat Angst, dass sie sonst keine feste Stelle bekommt. Ihr Vertrag als Vertretungslehrerin ist ausgelaufen. Sie sucht einen Job. 
Dilek Özals Erfahrungen zeigen, dass Integration auch im Lehrerzimmer nicht automatisch funktioniert. Es ist nicht nur schwierig, Migrantenkinder für den Lehrerberuf zu gewinnen. Man stößt auch schnell auf Grenzen, kulturelle, persönliche, womöglich ein Mix aus beidem.
Sie hat sich überlegt, was sie im Interview sagen will, hat zwei eng beschriebene Seiten vor sich. Manche Ereignisse liegen über ein Jahr zurück. Wie die Sache mit dem Sprachverbot. Sie würde „gegen deutsche Gesetze“ verstoßen, wurde Dilek Özal eines Tages vorgeworfen. Der Gesetzesbruch soll darin bestanden haben, dass sie in der Cafeteria türkisch mit einem türkischen Schüler gesprochen hat. 
Özal hat die Rüge gekränkt. Sie fühlt sich diskriminiert. Es gibt außerdem gar kein Gesetz, dass Türkisch in der Cafeteria, auf dem Schulhof oder sonst wo verbietet. Es gibt eine Schulordnung, die eine Deutschpflicht auch in der Pause vorschreibt. Viele Schulen haben inzwischen solch eine Regel.
Dilek Özal argumentiert, man käme an Kinder besser ran, wenn man sie in ihrer Muttersprache anrede. Ein generelles Sprachverbot sei falsch und typisch für eine weiße Sicht. Sie spricht von „weißer Sicht“ und „Migrantensicht“, und als sie das merkt, muss sie darüber lachen, dass sie schon selbst in den Mustern denkt, die sie anderen vorwirft. Sie klingt entmutigt: „Als Einzelkämpferin kann man nichts bewirken.“
Sie hat sich Rat gesucht bei der Antidiskriminierungsstelle des Türkischen Bundes. Dort konnte man ihr nicht direkt helfen. „Es handelt sich bei Frau Özal nicht um eine direkte Diskriminierung“, sagt Eva Maria Andrades. Sie hat einen Brief an Özals Schule geschrieben und fragt sich, ob es auch ein Problem wäre, wenn Frau Özal Englisch mit dem Schüler gesprochen hätte.[...]
Den vollstaendigen Artikel koennt ihr in der Berliner Zeitung lesen.

Wednesday, 7 July 2010

Von Chancengleichheit keine Spur

Es war ja nicht das erste Mal, dass Maria Böhmer die Fehler und Versäumnisse der deutschen Integrationspolitik schonungslos und zugleich freundlich lächelnd aufzeigte. Gestern bei der Vorlage des nunmehr achten Berichts der Bundesregierung über die Lage der Ausländer in Deutschland, wirkte die CDU-Staatsministerin im Kanzleramt besonders deutlich.
Oder verzweifelt. Je nach Lesart. Von einer „Schicksalsfrage für unser Land“ sprach die Professorin. Und davon, dass sich bis zum Jahr 2020 entscheiden werde, „ob wir langfristig den sozialen Zusammenhalt sichern können“. Böhmers Prognose basiert auf einem 600 Seiten starken Daten- und Zahlen-Werk, das aus Sicht von Migrationsforschern wie Klaus J. Bade am Ende nur einen Schluss zulässt: Im Umgang mit ausländischen Kindern und Jugendlichen gibt es in diesem Land immer noch wenig Licht, aber dafür viel Schatten.
Zur Untermauerung ein paar Zahlen: 13,3 Prozent der 15- bis 19-jährigen Migranten haben keinen Schulabschluss - bei den Jugendlichen mit deutschen Wurzeln sind es sieben Prozent. Die Hälfte der Jugendlichen mit Migrationsgeschichte benötigt 17 Monate, bis sie einen Ausbildungsplatz findet – bei den Deutschen sind es drei Monate. Die Arbeitslosenquote bei Migranten liegt mit 12,4 Prozent (2008) doppelt so hoch wie die von Einheimischen. Dies vor folgendem Hintergrund: In Städten wie Berlin, Hamburg, München, Stuttgart oder Köln tickt eine Zeitbombe. Dort hat mehr als jeder zweite Jugendliche unter 15 Jahren ausländische Wurzeln. In Frankfurt am Main kommen sogar über 70 Prozent der Kinder unter drei Jahren aus Familien mit Migrationshintergrund. Was, wenn sich hier Fremdenangst, miserable Aufstiegschancen und mangelnder Integrationswille einmal verbinden?
bitte weiterlesein in Der Westen

Monday, 5 July 2010

Die Deutschen muessten eigentlich angeben mit uns

Der folgende, sehr lesenswerte Artikel von Daniel Steinvorth handelt von tuerkischen Migranten, die aus diversen Gruenden wieder in das Land ihrer Vaeter ausgewandert sind. 

Viele koennen die Sprache nicht, die Kultur kennen sie, wenn ueberhaupt, nur aus dem Urlaub und sie fuehlen sich in der Tuerkei teilweise genauso unwillkommen wie in Deutschland. Jedoch plant jeder dritte deutsch-tuerkische Student seine Karriere mittlerweile in der Tuerkei und nicht in Deutschland. Es spricht schon Baende ueber die deutsche Integrationspolitik, dass Menschen die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, hier studiert haben und das Land ihrer Eltern nur sehr vage kennen, trotzdem das Risiko auf sich nehmen, wieder dorthin auszuwandern. 

Neben wirtschaftlichen Anreizen sind es Gruende wie z.B., dass man die Schuld fuer die misslungenge Integration nur bei ihnen sucht und sie sich in Deutschland eher geduldet fuehlen, als dazugehoerig.  Sie selber sind gut integriert, aber werden trotzdem bei der Job- und Wohnungssuche diskriminiert. Man erwartet von ihnen, dass sie sich staendig als 'gute Tuerken' beweisen muessen. Oft muessen sie sich fuer etwas rechtfertigen, was Andere gemacht haben, und man verlangt von ihnen, dass sie sich davon distanzieren (Taleban in Afghanistan, U-Bahnschlaeger in Muenchen etc. etc.). Man hat diese leidigen Integrationsdebatten satt und moechte endlich das Gefuehl haben, dass man ein Teil der Gesellschaft ist, und kein Fremdkoerper. Sie fuehlen sich in Deutschland heimatlos.

Inzwischen wandern mehr Menschen aus Deutschland aus, als einwandern. Auch mehr und mehr Ur-Deutsche entscheiden sich, ihre Zukunft in einem anderen Land aufzubauen. Deutschland ist der Verlierer, denn ohne Einwanderung werden in Zukunft grosse Probleme entstehen. Ohne qualifizierte Arbeitnehmer steht Deutschland im internationalen Wettbewerb schlechter da. Dadurch dass die Bevoelkerungsentwicklung zurueckgeht, werden die Sozialkassen immer leerer und leerer, denn es gibt immer weniger juengere, arbeitende Menschen, die in die Sozialkassen einzahlen. Leider wird das Thema Einwanderung immer noch sehr polemisch und unvernuenftig von der deutschen Politik angegangen. Siehe dazu auch meinen Artikel Intelligenztest fuer Einwanderer.

Bitte lest den vollstaendigen Artikel im Spiegel. Hier sind einige Auszuege :

Saturday, 3 July 2010

Wir gehoeren zusammen? Biz birlikteyiz?

Unter dem Motto "Biz birlikteyiz" startet die Bundesrepublik eine Imagekampagne in der Tuerkei. In Fernsehspots und auf Plakaten sollen deutsch-tuerkische Gemeinsamkeiten beschworen werden. Der Tagesspiegel berichtet:
[...] Der deutsche Botschafter in der Türkei spricht über Mesut Özil, den türkischstämmigen Star der deutschen Fußballnationalmannschaft, der die Verbundenheit zwischen beiden Staaten symbolisiere. Mit Blick auf das deutsche WM-Viertelfinale gegen Argentinien sagt Botschafter Cuntz auf Türkisch, Deutschland werde nach dem Spiel hoffentlich sehr „mesut“ sein: Özils Vorname bedeutet „glücklich“.
Deutsche und Türken glücklich vereint – dieses Gefühl soll eine Kampagne vermitteln, die Botschafter Cuntz am Taksim-Platz in der Stadtmitte der türkischen Metropole Istanbul vorstellt. „Biz birlikteyiz“ (Wir gehören zusammen) lautet das Motto von sechs Fernsehspots, die von der deutschen Botschaft produziert worden sind, um die engen Bande zwischen beiden Ländern zu demonstrieren.
Drei Monate lang sollen die Spots in türkischen Fernsehkanälen vor den allabendlichen Hauptnachrichtensendungen gezeigt werden, am liebsten täglich, wünschen sich die Deutschen. Cuntz selbst und Prominente wie der Fußballtrainer Thomas Doll oder die in Deutschland geborene und in der Türkei sehr populäre Schauspielerin Nur Asyan sagen in den Zehn-Sekunden-Filmchen den Satz vom Zusammengehören. Das soll den Türken bewusst machen, „dass wir so eng verbunden sind“, sagt Cuntz – Wirtschaft, Kultur, viereinhalb Millionen deutsche Urlauber in der Türkei, drei Millionen Türkischstämmige in Deutschland.[...]
Die Tuerkei gehoert zu den wichtigsten Handelspartnern Deutschland's. Daher stecken wohl eher wirtschaftliche Interessen hinter dieser Kampagne. Die EU-Euphorie ist in der Tuerkei verflogen, u.a. auch, da einige Laender -  besonders Deutschland und Frankreich - die Tuerkei immer noch als Kandidat zweiter Klasse behandeln und mit kreativen Mogelpackungen - wie die priviligierte Partnerschaft - meinen, eine alternative zu der Vollmitgliedschaft bieten zu koennen. Das wird zurecht als Beleidigung empfunden, da man die Tuerkei nicht als vollwertigen Partner ansieht, sondern behandelt wie eine Bananenrepublik.

Die Tuerkei wird auch bei der Visumspflicht und der doppelten Staatsbuergerschaft diskriminiert.
[...]Viele Türken fragen sich ohnehin, wie weit das Zusammengehörigkeitsgefühl bei den Deutschen wirklich geht. Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Partei sind schließlich gegen die Aufnahme der Türkei in die EU. Eine noch größere Rolle als das Thema EU spielen für türkische Normalbürger die Probleme bei der Visumsvergabe, was auch Cuntz bei vielen seiner Gespräche erlebt. Mit Dutzenden Ländern von Syrien bis Russland hat die Türkei inzwischen Abkommen für den visumsfreien Reiseverkehr abgeschlossen – doch in die EU-Länder kommen die Türken nach wie vor nur mit Visum.[...]
Dass nur der Ruf Deutschlands aufpoliert werden soll ohne viel Substanz dahinter, wie man es auch bei dem Besuch der Bundeskanzlerin in der Tuerkei gesehen hat, ist leider die traurige Wahrheit bei dieser Kampagne. Besonders von den Unionpolitikern wird auf Kosten der Tuerkei/den Tuerken immer noch Politik in Deutschland gemacht.

Solange mit der Tuerkei nicht fair umgegangen wird, ist diese Kampagne nur reine Augenwischerei. Die Union muss auch aufhoeren, innenpolitisch auf Kosten der Tuerkei bei Wahlen Stimmung zu machen und die Tuerkei und die Tuerken allgemein als Bedrohung darzustellen. Ich glaube nicht, dass sich die Menschen in der Tuerkei durch so eine Show veraeppeln lassen werden. Dazu sind sie zu sehr durch  familiaere Kontakte und durch die Medien mit den Geschehnissen in Deutschland vertraut. Ausserdem waere so eine Kampagne eher in Deutschland angebracht. 

Friday, 2 July 2010

Du kommst hier nicht rein

«Du kommst hier nicht rein» - Der wohl meist gesagte Satz an Hamburger Diskothekentüren will künftig gut begründet sein. Die Arbeitsstelle Vielfalt der Hamburger Justizbehörde und der Gaststättenverband Dehoga haben am Freitag Plakate mit Leitlinien gegen Diskriminierung an der Clubtür vorgestellt. Türsteher dürfen danach Tanzwillige nicht aufgrund ihrer Herkunft, Ethnie, Hautfarbe, Religion oder Weltanschauung, ihres Geschlechts, einer Behinderung oder aufgrund des Alters oder der sexuellen Identität am Zutritt hindern. Dies gilt jedoch nicht, wenn Gäste Waffen oder Drogen bei sich haben oder Sicherheitsgründe dagegen sprechen. Die Leitlinien sollen nun in den Clubs gut sichtbar aufgehängt werden. Quelle
Die gaengiste Ausrede, um 'ungewollten' Gaesten den Eintritt zu verweigern war, und ist immer noch, die angebliche Club-Karte, die man trotz Beantragung nicht bekommt. Das folgenden Video spiegelt die Realitaet der Ausgrenzung von 'deutschen' Jugendlichen im gesamten Bundesgebiet wider:

Wednesday, 30 June 2010

Ohne Worte: Diskriminierung mal etwas anders

Es geht um Schönheit und Ablenkung am Arbeitsplatz. Eine Amerikanerin hat ihren Arbeitgeber wegen Diskriminierung verklagt. Ihr Vorwurf: Sie hätte wegen ihrer Attraktivität den Job verloren.
Die gefeuerte Bankangestellte Debrahlee Lorenzana hat weltweit die Aufmerksamkeit der Medien auf sich gezogen. Sie sieht sich für etwas bestraft, für das sie nichts könne: ihr gutes Aussehen. Die 33-jährige Bankangestellte mit der großen Oberweite sagt, ihr sei gekündigt worden, weil sie sich darüber beschwert habe, dass männliche Vorgesetzte ihr gutes Aussehen als Ablenkung bezeichnet hätten.[...]
Klagen von weiblichen Angestellten wegen Kleiderordnungen am Arbeitsplatz hat es schon einige gegeben. Allerdings ging es meist darum, dass der Frau vorgeworfen wurde, nicht sexy genug zu sein. Bei Lorenzana ist das Gegenteil der Fall.
Ob Rechtsexperten oder Komiker – in den USA wird der Frage nachgegangen, ob Debrahlee Lorenzana eine neue Form des Diskriminierungsopfers darstellt oder ob sie nur einfach die Aufmerksamkeit der Männer zu Geld machen will.
Sie sähe in Rollkragenpullovern und eng anliegenden Röcken zu verführerisch aus, tadelten ihre Vorgesetzten. So heißt es in der Klageschrift Lorenzanas. Anderen Mitarbeiterinnen wurden demnach keine Vorwürfe wegen freizügiger Kleidung gemacht. Die anderen Frauen seien „kurz oder fett, daher ist es in Ordnung, wenn sie sich so kleiden“, habe ihr ein Vorgesetzter gesagt.[...]
[...]Die Citibank weist die Vorwürfe der 33-Jährigen zurück. Für die Entlassung sei Lorenzanas schlechte Arbeitsleistung ausschlaggebend gewesen. „Ihre derzeitigen Bemühungen, Bekanntheit zu erlangen, sind so durchschaubar wie ihre rechtlichen Forderungen“, sagte eine Sprecherin der Citibank.
„Ich kann nichts für mein Aussehen“, hatte Lorenzana der US-Zeitung „Daily News“ gesagt. Kurze Zeit später meldete das Boulevardblatt, dass Lorenzana sich mehreren Schönheitsoperationen unterzogen habe, die im Jahr 2003 in einer amerikanischen Realityshow dokumentiert wurden. „Männer träumen davon, ein ´Playboy´-Playmate zu haben“, sagte Lorenzana demnach in der Realityshow. „Das will ich sein.“ Die Chirurgen sollen ihr Fett abgesaugt, den Bauch gestrafft und viermal die Brüste vergrößert haben.[...]
Frei nach Right said Fred:
I'm too sexy for my Arbeitgeber too sexy for my Arbeitgeber
So sexy it hurts
And I'm too sexy for Citibank too sexy for Citibank
New York and Japan
Sachen gibt's, die sollte es nicht geben. Die spinnen die Amerikaner :)

Monday, 28 June 2010

Intelligenz-Test fuer Zuwanderer

Es ist relativ normal in Laendern wie Kanada, Australien etc., dass man die wirtschafliche und die humanitaere Zuwanderung (z.B. Asyl, Familienzusammenfuehrung) trennt. Es muessen Kriterien erfuellt werden, damit eingewandert werden darf. Diese Kriterien beziehen sich bei der wirtschaftlichen Zuwanderung eher auf die berufliche Qualifikation, als auf den Intelligenzquotienten (IQ) des Bewerbers. Nun fordern Politiker aus der Union einen IQ-Test bei Zuwanderern. Der Spiegel berichtet:
Provokanter Vorschlag aus der Union: Politiker von CDU und CSU verlangen eine neue Einwanderungspolitik, bei der Ausländer sich einem Intelligenztest unterziehen müssen. Humane Gründe dürften nicht länger das einzige Kriterium für Zuwanderung sein.[...]
Wenn man auf die Zuwanderung in Deutschland in den 60-70ern zurueckblickt, dann war IQ nicht das ausschlaggebende Kriterium. Man hat lediglich 'einfache' Arbeiter gebraucht, die gut anpacken koennen. Die wirtschafltiche Lage und die Bevoelkerungsentwicklung muessen demnach bei der Einwanderungspolitik auch in Betracht gezogen werden. Zudem wandern immer weniger Menschen nach Deutschland ein und immer mehr wandern aus. Qualifizierte Einwanderung in Deutschland wird gebraucht, aber man wird mit solchen dummen Forderungen die Menschen, die einwandern wollen und die man braucht eher abschrecken.

Deutschland steht auch nicht alleine da. Auch andere Laender buhlen um die Einwanderer und im Vergleich sind diese Laender viel attraktiver fuer Einwanderer als Deutschland. So ein Test wird genauso scheitern wie die Initiative mit der 'Green Card', die dann mit Parolen wie "Kinder statt Inder" zunichte gemacht wurden.

Wieviel % der Einheimischen muesste man zum Auswandern noetigen, wenn der IQ-Test auch bei ihnen Pflicht waere? Bei den PImaten waere es sogar einfacher. Die braeuchte man nur zu ihren Artgenossen in den Zoo zu stecken. :)

Saturday, 26 June 2010

Gewissenslose Manipulation der KFN-Studie

Ingrid Thurner von Die Presse beschaeftigt sich mit der Studie des KFN und die Manipulation der Zahlen durch die Medien. Hier sind einige Auszuege:
Anscheinend sind gegenwärtig in der deutschsprachigen Zeitungslandschaft Islam und Muslime das liebste Feindbild. Es geistert eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen durch Blätter und Webseiten, die die Gewaltbereitschaft junger Muslime belegen will. Damit wird Stimmung gemacht, und wieder einmal ist es antimuslimische Stimmung.

Wenn man jedoch den Forschungsbericht Nr. 107 „Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt“ genauer betrachtet, wird klar, wie schamlos in Zeitungsberichten mit dem Zahlenmaterial der Studie umgegangen wird.[...]

Dann erhält man folgende Gewalttäterraten nach Herkunft, wobei sich die Zahlen nur auf Männer beziehen (der weibliche Anteil am Verbrechen ist laut dieser Studie selten auch nur halb so hoch):

Südamerika 36,7%
Südeuropa 30,1%
Italien 28,5%
Ex-SU 28%
Muslime aus der Türkei 26,5%
Osteuropa 23,9%
Polen 23,5%
Muslime aus Arabien/Nordafrika 21,5%
Deutschland 17,6%

[...]

Nach Einbeziehung all dieser Faktoren stellt der Forschungsbericht fest, dass kein signifikanter Unterschied im Gewaltpotenzial von deutschen Jugendlichen und jenen mit Migrationshintergrund besteht.[...]
Siehe auch folgende Artikel zum gleichen Thema:


Friday, 25 June 2010

Der Diskriminierung im Alltag entgegentreten

[...]Den größten Anteil daran hatte der Bereich Arbeit; so wurden Farbige gemobbt, um die frei werdenden Stellen mit jüngeren, billigeren Deutschen zu besetzen. Ämter und Behörden wie Arge und Ausländeramt fielen durch Diskriminierung auf, aber auch Personal in Arztpraxen, Krankenhäusern, Warenhäusern, öffentlichen Verkehrsmitteln, Mitmieter und Vermieter. Weitere Bereiche waren Bildung, besonders Schulen, oder die Polizei bei ihren Arbeitseinsätzen. Verursacher waren zur Hälfte Institutionen oder öffentliches Personal, 36 Prozent Einzelpersonen, 14 Prozent aus dem privatwirtschaftlichen Bereich. Für viele, sagt Meder, gehört Diskriminierung zum Alltag, und deswegen kämen sie nicht in die Beratungsstellen[...] 
Den vollstaendigen Artikel koennt ihr in der Koelnischen Rundschau lesen.

Thursday, 24 June 2010

PI in der WM-Zwickmuehle

Bei dem braunen Auffangbecken PI-News herrscht Totenstille. Sie befinden sich in einem Konflikt, denn sie wissen nicht, wie sie mit dem Sieg Deutschlands ueber Ghana umgehen sollen, denn das entscheidende Tor wurde durch den (tor)gefaehrlichen Musel Mesut Oezil geschossen, der ja bekanntlich vor dem Spiel zu Allah betet, anstatt die deutsche Nationalhymne mitzusingen.

Deutsche mit tuerkischen Migrationshintergrund sind normalerweise die Lieblingsgruppe, ueber die die PImaten berichten hetzen. Fuer sie sind das grundsaetzlich Drogendealer, Messerstecher, Sozialhilfeabkassierer und potentielle Terroristen, die auch mal die eigene Frau zuechtigen, wenn sie nicht gehorcht.

Im tiefsten Inneren des PImaten sind sie aber bestimmt stolz auf die Nationalmannschaft und das Weiterkommen in das Achtelfinale, nur koennen sie es natuerlich als echter PImat in der Oeffentlichkeit nicht zeigen. Sie sind in einer Zwickmuehle.

Ich kann es mir geistig gut ausmalen, wie sie in ihren Keller gehen, und in dem mit Deutschlandfahnen geschmueckten, schalldichten Raum nach dem Mitsingen der ersten Strophe des Deutschlandliedes ihre Vuvuzela troeten, und die eine oder andere Freudentraene vergiessen. Das rechte Herz kann man nicht so einfach herausreissen und es schlaegt laut und deutlich.  :)

Es ist nicht so, dass PI-News dass Fussballspiel und Mesut Oezil ganz ignoriert. Aber, anstatt den Sieg der deutschen Mannschaft auf ihrer Hetzseite zu feiern, berichten sie ueber die Freundin von Mesut Oezil, die lt. Bild-Zeitung zum Islam uebergetreten sein soll. Die abfaelligen Bemerkungen darueber im Kommentarbereich sind gewohnt dumm und erbaermlich. Hier einige Beispiele:
#7 FluxKompensator (24. Jun 2010 09:52)
Als nächsten “Liebesbeweis” zieht sie demnächst ein Kopftuch an.

#8 Kaspar Hauser (24. Jun 2010 09:52)
Also wenn die junge Dame sich nun beschneiden lässt, habe ich Achtung vor ihr. Die Klitoris kann sie sich ja dann gemeinsam mit ihrem Freund im Glas ansehen, mit Spiritus, Alkohol geht ja nicht mehr. Das erste Kopftuch kaufe ich der Frau. In diesem Sinne

#18 Konstantin Opel (24. Jun 2010 09:56)
… daran merkt man doch ganz genau, dass unser Vorzeigetürke so richtig bei uns angekommen ist; die Frau muss gehorchen, einen neuen Glauben und einen neuen Namen annehmen! Der weiß, wie die perfekte Integration auszusehen hat!

#24 National-Liberaler-Patriot (24. Jun 2010 09:58)
Sollte Mesut nicht mit seiner Cousine zwangsverheiratet werden ?
Wenn ja, und die Familie schon auf sowas besteht, wie verhält sich das Jetzt mit der christlichen Verwandschaft ? Ist Mesut & Familie in der Türkei unten durch ?

#26 JacquesDeMolay II. (24. Jun 2010 09:59)
Hübsch? Ich dachte erst das wäre Loriell London alias Lorenzo. Burka drüber – schnell!

#104 Eisenhower (24. Jun 2010 10:58)
Hab mir eben mal den Turnierplan angesehen. Einen Sieg gegen England vorausgesetzt, dürfte unsere Multikulti-Mohammedander-Truppe im Viertelfinale höchstwahrscheinlich auf die erzkatholischen Argentinier treffen. Ich stehe zwar nicht so auf Maradonna, der ja bekanntlich ein Duzfreund von Fidel Castro ist, aber in diesem besonderen Fall würde ich mal ein Auge zudrücken und auf die Argentinier hoffen.

Europarat fordert Aufhebung des Minarettverbotes

In der Schweiz wird immer noch die direkte Demokratie praktiziert und Initiativen koennen, falls angenommen in einer Volksabstimmung, zu rechtskraeftigen Gesetzen werden. Ende 2009 war dies der Fall bei der sogenannten Anti-Minarett Initiative, die u.a. auch von der Schweizerischen Volkspartei (SVP) - mit der Unterstuetzung von hetzerischen und islamfeindlichen Plakaten (siehe links) - eingebracht wurde. Bei dieser Abstimmung ging es nicht um die Abschaffung der Religionsfreiheit, aber um die Einschraenkung der Ausuebung nur fuer eine bestimmte Religion. 

Christen und Juden koennen architektonisch ihre Gotteshaeuser so gestalten, wie es ihrer Tradition entspricht. Bei den Muslimen wurde dieses Recht jedoch eingeschraenkt. Der Kirchturm gehoert zu der Kirche, genauso wie das Minarett zu der Moschee.  

Nach der Abstimmung gab es schon Stimmen unter den Juristen und Menschrenrechtlern, dass dieses Verbot nicht mit europaeischem Recht vereinbar ist.  Nun hat der Europarat gefordet, dass das Minarett-Verbot in der Schweiz aufgehoben wird. Ebenso hat es sich gegen ein generelles Burkaverbot ausgesprochen. Der Standard berichtet:
Der Europarat hat die Schweiz aufgefordert, das "diskriminierende" Bauverbot für Minarette so rasch wie möglich aufzuheben. Für die Übergangszeit sollte die Schweiz ein entsprechendes Moratorium beschließen, hieß es in einer Entschließung der parlamentarischen Versammlung, die am Mittwoch in Straßburg mit bemerkenswerter Einstimmigkeit angenommen wurde. Der Baustopp sei eine "Diskriminierung der muslimischen Gemeinschaft und ein Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention.
Die Abgeordneten aus den 47 Europaratsländern sprachen sich auch gegen ein generelles Verbot des Ganzkörperschleiers aus. Punktuelle gesetzliche Regelungen, wie sie in Frankreich geprüft würden, nannten die Parlamentarier allerdings akzeptabel: beispielsweise für die Identifizierung, bei der Ausübung öffentlicher Ämter oder in Fällen, in denen eine religiöse Neutralität erforderlich sei. Ansonsten sollte man muslimischen Frauen die freie Wahl ihrer Kleidung überlassen.
Wenn eine Mehrheit der Gesellschaft sich in einer Abstimmung dafuer aussprechen wuerde, Grundrechte wie z.B das Recht auf Leben und koerperliche Unversehrtheit oder die Gleichberechtigung der Frau abzuschaffen oder einzuschraenken, waere es denn gerechtfertigt, nur weil es die Mehrheit beschliesst? Darf/Sollte ueber alles abgestimmt werden? 

Tuesday, 22 June 2010

UN-Bericht kritisiert Diskriminierung in Deutschland

Deutschlands Politik gegen Diskriminierung lasse viele Formen des Rassismus außer acht, kritisiert ein neuer Bericht des UN-Sonderberichterstatters. Hier sind einige Auszuege aus dem Artikel erschienen in der TAZ:
Der Rassismusbegriff, den Bund, Länder und Kommunen in Deutschland ihrem Handeln zugrunde legen, ist zu eng auf rechtsextremistische oder neonazistische Gewalttaten begrenzt. Viele andere Formen und Opfer von Rassismus bleiben daher unberücksichtigt. Das sagt der "UNO-Sonderberichterstatter über Rassismus, rassische Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit verbundene Intoleranz", Githu Muigai, in einem Bericht zur Lage in Deutschland, der am Mittwoch im UNO-Menschenrechtsrat in Genf diskutiert wurde.[...]
Der UNO-Sonderberichterstatter betont in seinem Bericht, dass Angehörige von Minderheiten in Deutschland in vielen Lebensbereichen rassistische Diskriminierung erfahren. Anstrengungen gegen Rassismus verlangten daher "umfassende Strategien".[...]
Rassismus, sagt Rudolf, gebe es "auch in der Mitte der Gesellschaft". Er zeichne sich "dadurch aus, dass Menschen pauschal bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden". Rudolf erinnert daran, dass diese enge Sicht in den letzten zwei Jahren bereits von der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz sowie vom UN-Ausschuss gegen Rassismus kritisiert worden ist.[...]
Muigais Bericht enthält eine Reihe konkreter Empfehlungen, um rassistischer Diskriminierung im Bildungssystem, auf dem Arbeitsmarkt und im Wohnungssektor entgegenzuwirken. Unter anderem empfiehlt er die Streichung einer Klausel im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, welche bislang rassistische Diskriminierung Wohnungssuchender mit Migrationshintergrund ermöglicht.[...]
Der vollstaendige Artikel ist hier verfuegbar.

Sunday, 20 June 2010

Multikulti der Grund fuer Frankreich's WM-Debakel?

Die franzoesische Nationalmannschaft steckt in einer tiefen Krise. Ihr Starspieler Anelka wurde nach einem Streit mit dem Trainer Domenech nach Hause geschickt. Aus Protest sind die anderen Spieler heute nicht zum Training erschienen, und der Teammanager ist zurueckgetreten. 

Schwere Zeiten fuer die Equipe Tricolore. Falls sie sich nicht in ihrem letzten Vorrundenspiel gegen Suedafrika zusammenreissen sollten, werden sie ausscheiden. Die Permanent Inkompetenten von PI-News scheinen den Grund fuer die Krise bei den Franzosen zu kennen:
[...]Aus volkspädagogischen Gründen gehört es sich für sterbende europäische Länder, ihre Nationalmannschaften ganz zum Gefallen multikulti-verliebter StudienrätInnen zusammen zu stellen. Auf dem Spielfeld machen allerdings auch monokulturelle Mannschaften wie die aus Serbien, Mexiko oder Ghana einen soliden Eindruck.
Serben bekreuzigen sich, bevor sie das Spielfeld betreten, die Spieler aus dem christlichen Ghana berichten stolz, dass sie gemeinsam feiern und gemeinsam beten. In den zwangsweise multikultivierten Mannschaften Westeuropas wäre das schwer vorstellbar.[...]
Weiterhin bringen sie die Religion von Anelka und Ribery (beide Muslime) in Verbindung mit den Problemen des Teams. Fuer die PImaten aus der Stefan-Herre-Baumschule scheint eine reinrassige christliche Mannschaft eindeutig bessere Chancen bei Meisterschaften zu haben. Laengst vergessen ist der Weltmeister Frankreich von 1998, der Vizeweltmeister von 2006 und der Europameister von 1984 und 2000, die mit ihrem multi-ethnischem Team immer noch eine der besten in der Welt sind.

Hoffentlich schafft es die deutsche Nationalmannschaft in die naechste Runde. Ansonsten sind die Schuldigen eindeutig von den Fussballspezis von PI ausgemacht: Die 'Musels' Oezil, Tasci und Khedira und die eindeutig nicht-reinrassigen Deutschen Cacau, Marin, Gomez, Podolski und Klose.

Thursday, 17 June 2010

Weniger Tuerken werden Deutsche

Immer weniger Türken werden deutsche Staatsbürger, obwohl insgesamt immer mehr Einwanderer in Bayern einen deutschen Pass beantragen. Infranken schreibt:
Im vergangenen Jahr wurden nur noch rund 2000 Türken eingebürgert, 2006 waren es noch 3850. Ein Grund könnte der mehrfache Aufruf des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan an seine Landsleute im Ausland sein, sich nicht zu assimilieren, vermutete Innenminister Joachim Hermann (CSU) am Dienstag in München. [...]
Herr Herrman macht es sich zu einfach, Erdogan's Rede dafuer verantwortlich zu machen, dass sich immer weniger Tuerken einbuergern lassen wollen. Ich bin eher der Meinung, dass die aktuellen islamfeindlichen Debatten, die Aufgabe der tuerkischen Staatsbuergerschaft. sowie die leidige EU-Beitrittsdebatte der Tuerkei eine groessere Rolle spielen, als Erdogan's Rede.

Was hat die Annahme der deutschen Staatsbuergerschaft mit Assimiliation zu tun? Ich bezweifele, dass ein Mesut Ozil oder Cacau ihre Herkunft, Mentalitaet, Kultur etc. total aufgegeben haben, nachdem sie Deutsche geworden sind. Die meisten Tuerken die ich kenne haben nach wie vor eine 'tuerkische' Seite, obwohl sie einen deutschen Pass haben. Und das ist auch gut so. Ich sehe darin keinen Widersrpuch. Soweit ich mich erinnern kann, hatte Erdogan gesagt, dass sich die Tuerken intergrieren, aber nicht assimilieren sollen. Was ist fuer Joachim Hermann ein Deutscher? Ein Mensch, der seine Religion und Herkunft ablegt, und zum Christentum uebertritt?
[...] Die Trennung vom türkischen Pass, falle "doch dem Einen oder Anderen eher schwer". Doppelte Staatsbürgerschaft sei hier aber weiterhin kein Thema.[...]
Wenn Herr Hermann davon spricht, dass die doppelte Staatsbuergerschaft kein Thema ist, dann meint er damit, dass es fuer die tuerkischen Staatsbuerger nicht in Frage kommt. Fuer andere Staatsangehoerige sind mehrere Paesse kein Problem: z.B. Kevin Kuranyi (3 Paesse: Deutsch, Brasilien, Panama) oder Michel Friedman (2 Paesse: Deutsch, Franzoesisch).

Vielleicht sind Heucheleien und Doppelmoral wie diese auch mit ein Grund dafuer, warum mehr und mehr Tuerken sich gegen den deutschen Pass entscheiden.

Wednesday, 16 June 2010

Die 'schwarzen' Schafe der Nationalmannschaft

Bei der Fussball-WM in Suedafrika hat die Schweiz gegen den Favoriten Spanien ueberraschend mit 1:0 gewonnen. Besonders ueberragend war der von den Kapverdischen Inseln stammende Spieler Gelson Fernandes (Foto links), der auch das entscheidende Tor schoss.

Weitere Superstars des von Ottmar Hitzfeld gefuehrten schweizerischen Nationalteams mit Migrationshintergrund sind u.a.: Goekhan Inler (Tuerkei), Hakan Yakin (Tuerkei), Blaise Nkufo (Kongo), Eren Derdiyok (Tuerkei).

Im Jahre 2007 gewann die nationalkonservative Schweizer Volkspartei (SVP) mit Hilfe von rassistischen Plakaten wie die folgende die Parlamentswahlen.
Kritiker und Gegner der SVP sowie andere Beobachter und Exponenten wie der UNO-Berichterstatter für Rassismus, Doudou Diène, sahen in der Kampagne einen fremdenfeindlichen bzw. rassistischen Unterton oder deuteten das Plakat als Aufruf zur Ausschaffung von Schwarzen oder von Ausländern im Allgemeinen.[...] Dass das Plakat keinen Hinweis auf die Volksinitiative enthielt, hatte den Vorwurf zur Folge, dass sich das Plakat jenseits konkreter politischer Forderungen (Ausschaffung krimineller Ausländer) pauschal gegen Ausländer und Schwarze richte oder dass die SVP die so entstandene Zweideutigkeit billigend in Kauf nehme. [...] Die SVP selber bezeichnete das Plakat als Erfolg. Sie ging bei den Wahlen als grosse Siegerin hervor und behauptete sich als die größte Partei in der Schweiz.

Die Spieler, gegen die sich die rassistischen Plakate und die Anti-Minarettkampagne der SVP auch richteten, brachten bisher die groesste Ueberraschung der WM und Ruhm fuer die Schweiz. Wenn das kein Tritt in den Allerwertesten der SVP ist. 

Wie fuehlen sich die fussballbegeisterten Waehler heute, die damals unter Einfluss solcher Plakate der SVP geholfen haben, die Wahlen zu gewinnen und einige ihrer Nationalspieler so zu diskriminieren/beleidigen/erniedrigen? Freuen sie sich nicht ueber den Sieg, weil sie die o.g. Spieler nicht fuer 'richtige' Schweizer halten, oder feiern sie den Sieg 'ihrer' Mannschaft heuchlerisch ausgelassen?