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Wednesday, 16 June 2010

Wie misst man die Religioesitaet eines Menschen?

Die Regierungskoalition streitet über Gesundheitsreform und Steuerpolitik. Doch auch in der Zuwanderungs-Debatte gibt es Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien. Unter Leitung des Kriminologen Christian Pfeiffer legte das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) jüngst eine Studie vor, die sich unter anderem mit der Gewaltbereitschaft jugendlicher Muslime beschäftigt. Der integrationspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Serkan Tören, ärgert sich nicht nur über die vom Bundesinnenministerium in Auftrag gegebene Erhebung. Er kritisiert auch die Entscheidung von Innenminister Thomas De Mazière das Papier in der Islamkonferenz debattieren zu wollen.
bitte weiterlesen in der Frankfurter Rundschau

Necla Kelek ist nicht mehr Teilnehmerin der Islamkonferenz, jedoch steht sie dem Innenminister Thomas de Maziere weiterhin als Beraterin zur Seite. Mich wuerde es nicht wundern, wenn die streitsuechtige Frau Doktor den Innenminister dazu 'gedraengt' haette, diese zweifelhafte Studie in der Islamkonferenz zu debattieren (siehe hier).

Wednesday, 9 June 2010

Lamya Kaddor gruendet neuen Islam-Veband

Eine grosse Anzahl von Muslimen in Deutschland fuehlt sich durch die Islamkonferenz nicht adaequat vertreten. Auf der einen Seite gibt es die konservativen Verbaende, die ca. 20 % der Muslime in Deutschland vertreten, auf der anderen Seite die selbsternannten 'liberalen', saekulaeren 'Muslime' wie Necla Kelek, die einen Islam vertreten, der lt. Meinung ihrer Kritiker nicht mehr viel mit dem Islam zu tun hat. 

Es war schon seit langem im Gespraech, dass die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor (Autorin des Buches Muslimisch, weiblich, deutsch) einen eigenen islamischen Verein gruenden wird, der sich sowohl von den konservativen Verbaenden, als auch von den selbsernannten 'liberalen Muslimen' wie Necla Kelek abgrenzt. Dies ist nun mit dem Liberal-Islamischer Bund (LIB) geschehen. In der Pressemitteiliung heisst es:

Monday, 17 May 2010

Hatice Akyün ueber die Islamkonferenz und mehr

Hatice Akyün im Interview mit dem Deutschlandfunk:
[...]
Müller: Woran machen Sie das denn fest, Frau Akyün, dass die meisten Muslime in Deutschland liberal eingestellt sind?
Akyün: Schauen Sie sich doch mal um! Es schließt sich doch nicht aus. Ich kann doch ein Kopftuch tragen und trotzdem ein liberal denkender Mensch sein. Es ist immer ein Trugschluss zu glauben, wenn jemand seine Religion lebt, oder wenn er seine Religion auch zeigt, dass der automatisch irgendwie in eine dunkle Ecke geschoben wird.
Müller: Gehört Gleichberechtigung dazu?
Akyün: Aber selbstverständlich! Sie meinen Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau?
Müller: Ja!
Akyün: Da brauchen wir doch gar nicht drüber zu diskutieren. Das ist doch selbstverständlich. Dass es Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in vielen Familien nicht gibt in Deutschland, in muslimischen Familien, ist doch kein Religionsproblem, sondern das ist in erster Linie ein soziales Problem, oder auch ein dummes Problem, oder von Menschen, die einfach nicht begriffen haben, dass das ein Teil auch der Religion ist. Ich bin muslimisch erzogen worden in einer sehr muslimischen Familie. Ich war in der Koran-Schule, ich habe meine Suren gelernt. Mein Vater ist viermal nach Mekka gepilgert, und trotzdem sind wir sehr liberal erzogen worden. Wir sind zur Schule gegangen und es war auch sehr, sehr wichtig, dass wir zur Schule gehen, dass wir auch Bildung genießen. Ich finde das immer wahnsinnig anstrengend, wenn ich unterwegs bin und Leute sagen, du bist doch Muslime, warum trägst du denn kein Kopftuch. Das ist doch meine freie Entscheidung.
Schauen Sie sich meine Familie an. Meine Familie ist die klassische Gastarbeiterfamilie aus einem anatolischen Dorf, die Familie, die eigentlich integriert werden sollte, wo man auf den ersten Blick sagen würde, nein, die wollen sich bestimmt nicht integrieren. Wir sind sechs Kinder. Wir sind alle so unterschiedlich und interpretieren den Islam in dieser kleinen türkischen Familie schon so unterschiedlich. Wie wollen Sie denn die ganze Muslime unter einen Hut bringen? Darum geht es doch eigentlich. Den Islam gibt es nicht. Es gibt doch auch nicht das Christentum. Jeder hat doch seine eigene Art, seinen Islam, seine Religion zu leben und wie er glaubt. Allein schon diese Diskussion mit der neuen Ministerin, als sie geschworen hat "so wahr mir Gott helfe", diese Diskussion, ja welchen Gott meint sie denn jetzt, das ist nur in Deutschland möglich, solche Diskussionen. Ich war erst mal entsetzt darüber, dann habe ich gelacht darüber. Das ist doch ihre eigene Entscheidung, an welchen Gott sie glaubt. Warum muss man die Herkunft immer verbinden mit der Religionszugehörigkeit? Ich kann doch meinen Glauben so leben wie ich möchte, und so bin ich erzogen worden von meinen Eltern zu sagen, der Glaube gehört dir, das ist deine private Sache, und wie du sie auslebst, wie du deinen Glauben ausleben möchtest, das ist deine Sache. Meine Schwester trägt Kopftuch.
[...]
Das gesamte Interview kann man sich hier anhoeren

Hilal Sezgin zur Islamkonferenz

Hilal Sezgin in einem Interview zur Islamkonferenz im Deutschlandradio:
Aber ich hab manchmal auch den Eindruck, als seien muslimische Funktionstraeger allzu schnell beleidigt [...]
Hilal Sezgin: Ich glaube, dass ist der Eindruck, der manchmal entsteht. Tatsaechlich finde ich, dass die deutschen Muslimverbaende in allen kritischen Fragen der letzten Jahre sehr besonnen [...] sehr ausgleichend reagiert haben. Ich verstehe das inzwischen, dass die Verbaende sich wirklich genau ueberlegt haben: "Wollen wir da noch weiter mitmachen?" Ich glaube, das ist nicht beleidigt sein. Ich finde das eher mutig, dass man irgendwann sagt: "Ja, der Staat reicht uns zwar die Hand, aber ehrlich gesagt, da haengt soviel Bloedes dran [...] nur um mal mit dem Innenminister an einem Tisch zu sitzen, muss ich das nicht mitmachen."
Das gesamte Interview kann man sich hier anhoeren.

Die Teilnehmerinnen der Islamkonferenz (2)

In Die Zeit fuehren Joerg Lau und Martin Spiewak ein Gespraech mit den drei selbstbewussten Musliminnen Armina Omerika, Hamideh Mohagheghi und Sineb El Masrar (von links), die bei der Deutschen Islam Konferenz dabei sein werden. Hier sind einige der Kernaussagen der 3 Damen:
Sineb el Masrar: Für eine Muslimin, die wie ich kein Kopftuch trägt, ist es auf den ersten Blick nicht schwierig. Allerdings kommt immer wieder der Punkt, wo man merkt, dass man anders ist. Für viele beginnt das in der Schule, wo man als muslimische Schülerin mit der Erwartung konfrontiert wird, dass man nicht für das Gymnasium, sondern nur für die Hauptschule geeignet sei. [...]
Armina Omerika: Die erste Wahrnehmung, dass mit dem Islam irgendetwas scheinbar nicht stimmt, machte ich, als ich 1991 aus Bosnien-Herzegowina nach Deutschland kam. Da wurde ich in der Schule gefragt, ob ich bereits versprochen sei. Ich habe die Frage gar nicht verstanden, weil ich vom Konzept der arrangierten Ehen noch niemals gehört hatte.
Sineb El Masrar: Unter den Gastarbeitern aus der Türkei, Marokko oder Tunesien gab es viele Eltern mit sehr geringer Bildung. Sie waren vielleicht ein paar Jahre im Koranunterricht gewesen und drei, vier Jahre in der Grundschule. Was sie uns als muslimisch weitergegeben haben, war sehr traditionell und durfte nie infrage gestellt werden, denn Antworten hatten sie selber keine. Als ich sechs war, saß ich vor meiner betenden Mutter, starrte sie an und sagte: Ist das nicht anstrengend, fünfmal am Tag Beten? Wenn wir Christen wären, wäre es doch viel einfacher. [...] Diese Eltern waren überfordert, den Islam zu erklären, den sie lebten. In diese Lücke stoßen heute sehr konservative Prediger, die den Islam so interpretieren, dass die jungen Leute etwas damit anfangen können. Sie sprechen dieselbe Sprache, nämlich Deutsch und geben den jungen Menschen die Antworten, die sie suchen.
Omerika: Ich definiere mich nicht in erster Linie über meine Religion, dennoch bin ich Muslimin. Weil ich in Bosnien aufgewachsen bin, wo der Islam seit Jahrhunderten zur Alltagskultur gehört – in der Musik, in der Literatur, in den Wertevorstellungen meiner Familie. Das prägt mich bis heute.
Mohagheghi: Ich mag das Etikett Feminismus nicht. Aber Frauen gehen meist furchtloser an die Quellen unseres Glaubens heran. Bezogen auf den Koran, stellen sie die Frage nach dem historischen Kontext, gerade wenn es um Verse geht, die Aussagen über die Rechte der Frauen machen. Sie fragen, ob sie in ihrem äußeren Wortlaut für alle Zeiten gültig sind oder ob sie eine Botschaft haben, die über den äußeren Sinn hinausgeht. Ich habe das Gefühl, dass Männer bei solchen Fragestellungen vorsichtiger sind, weil sie fürchten, dass der Koran als Wort Gottes relativiert wird.[...]
Mohagheghi: Es ist eine sehr deutsche Idee, dass es überall Vereine geben muss. Langfristig muss es doch darum gehen, dass ein Muslim sich nicht in erster Linie oder ausschließlich muslimisch definieren muss, um wahrgenommen zu werden. Wir müssen es schaffen, dass der Islam nicht mehr als etwas Besonderes betrachtet wird. Wer in die Moschee geht und fastet, kann dennoch säkular sein. Dass es hierzulande islamische Akteure gibt, die nicht auf religiöser Basis organisiert sind, ist ein Zeichen dafür, dass der Islam auf einem guten Weg ist, sich in eine säkulare Gesellschaft zu integrieren. Das ist auch die Stärke der Zusammensetzung der Islamkonferenz: Nach langer Suche nach der Telefonnummer des Islams in Deutschland hat man eingesehen, dass es ein ganzes Telefonbuch gibt.
Sineb EL Masra: Man hat als Muslim das Gefühl, unter Dauerbeobachtung zu stehen. Dabei schenkt man den Dingen Aufmerksamkeit, die in unseren Communitys nicht gut laufen. Wo Integration gelingt, registriert kaum einer. Das führt bei vielen Muslimen zum Eindruck, man sei eben nicht erwünscht. Oft schaukelt sich das hoch: Wenn einige Muslime bei Missständen erst einmal abwehren, führt das dazu, dass die Medien es umso mehr aufgreifen. Dabei hat es auch damit zu tun, dass man sich nicht ständig von außen sagen lassen will, was man zu ändern hat. Am Ende bleibt auf der muslimischen Seite das Gefühl: Die haben ein Problem mit uns.
Sineb El Masra: Die Konflikte um den Moscheebau. Wenn eine Gemeinde aus dem Hinterhof raus und eine schöne große Moschee bauen will, mobilisieren sich Bürger, um gegen eine drohende Islamisierung zu protestieren. Dass es sich hierbei um dieselben Muslime handelt, die seit Jahren in der Hinterhofmoschee beten, die ihre Nachbarn und Mitbürger sind, scheinen sie vergessen zu haben.
Mohagheghi: Ich habe ein Problem mit der Unterstellung genereller Islamophobie. Es gibt zwar in dieser Gesellschaft eine gewisse Angst vor Fremden, und die Medien haben daran eine Mitschuld. Wenn ich im Fernsehen immer wieder Terroristen sehe, die Muslime sind, habe ich natürlich irgendwann vor meinem Nachbarn, der Muslim ist, Angst. Aber Muslime müssen auch selbst etwas dafür tun, dass das Bild besser wird. Wir müssen selber aktiv werden und dürfen keine Angst davor haben, uns zu zeigen. Ich scheue mich nicht, mit meinem Kopftuch ins Theater oder in die Oper zu gehen. Da schauen mich die Leute erst groß an, aber nach einer Weile werde ich entweder toleriert oder ignoriert. In gewisser Weise gehöre ich einfach dazu.
Omerika: Nein, auch die Muslime müssen verstehen, was eine säkulare Gesellschaft bedeutet. Eine säkulare Gesellschaft ist keine kopftuchlose Gesellschaft. Und sie ist weder eine christliche noch eine gottlose Gesellschaft. Es muss den Muslimen vermittelt werden, dass eine säkulare Gesellschaft nicht islamfeindlich ist, sondern dem Islam eine große Chance eröffnet.
Das vollstaendige Gespraech koennt ihr hier lesen.

Saturday, 15 May 2010

De Maizière hofft auf Kirchentag von Christen und Muslimen

Vor Abschluss des 2. Ökumenischen Kirchentages in München hofft Innenminister de Maizière, dass eines Tages ein gemeinsamer Kirchentag zwischen Christen und Muslimen möglich wird. Er wünsche sich "verbindende Gespräche mit dem Islam und im Islam."
Dies schreibt De Maizière in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag" vor Abschluss des am Sonntag in München endenden 2. Ökumenischen Kirchentages, zu dem katholische, protestantische und othodoxe Christen gemeinsam eingeladen hatten.
[...]
"Der Ökumenische Kirchentag in München hat ein wunderbar buntes Bild gezeichnet", schreibt de Maizière, der dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages angehört. Wieder einmal sei deutlich geworden, dass trotz allem Trennenden zwischen den christlichen Konfessionen "mehr Miteinander, ein besserer Dialog und vor allem gemeinsames und konstruktives Streiten möglich ist". "Während dieser Tage in München habe ich mich gefragt, wie lange brauchen wir wohl noch, um so eine Veranstaltung auch mit dem Islam zu veranstalten?", schreibt das protestantische Regierungsmitglied in dem Beitrag, der in Auszügen vorab veröffentlicht wurde.
[...] 
Quelle: ZDFheute

Friday, 14 May 2010

Muslime brauchen eine Stimme, fordert Kelek

Was ist mit Frau Kelek los? Man hoert in letzter Zeit relativ wenig von ihr, und sie ist auch nicht mehr so schrill, wie man es normalerweise von ihr gewohnt ist. Hier ist ein aktuelles Interview mit ihr im DerWesten:
Sie schreiben: Es gibt keinen aufgeklärten Islam. Fallen Sie damit nicht denen in den Rücken, die daran arbeiten?
Kelek: Einzelne säkulare Muslime gibt es auf jeden Fall. Aber dass wir es irgendwo institutionell schon geschafft hätten, beispielsweise eine wissenschaftliche Islam-Auslegung zu betreiben – da kenne ich wenige Beispiele. Jemand wie der Islamwissenschaftler Bassam Tibi wurde sowohl von den muslimischen Verbänden als auch von den deutschen Medien nicht ernst genommen. Es gibt viele, die einen aufgeklärten Islam wollen, aber kaum eine Institution und keinen Verband, die diese Position vertreten könnten.
Am Montag beginnt die zweite Runde der Islamkonferenz. Wer vertritt die Muslime in Deutschland?
Kelek: Ich sehe nicht, dass irgendein Verband für „den“ Islam oder „die“ Muslime sprechen könnte. Der Islamrat und der Zentralrat der Muslime sind dubiose Lobbyisten, die sich selbst disqualifiziert haben. Der Moscheenverband Ditib sollte die Chance nutzen, unabhängig von der Türkei zu werden. Der Bedarf unter den säkularen Muslimen ist groß, es ist Zeit, dass etwas Neues entsteht.
Woher kommt dann diese Schärfe unter den liberalen Musliminnen: Die Publizistin Hilal Sezgin wirft Ihnen antiislamische Klischees und einen „zu schrillen Ton“ vor, Sie halten Ihrer Kollegin Hatice Akgün vor, „Schmonzetten vom lustigen Migrantenstadl“ zu verbreiten.
Kelek: Ja, das ist sehr schade. So kritisch wie ich an mein Thema herangehe, fühlen sich viele anscheinend nicht angesprochen oder ich überzeuge sie nicht. Ich fordere ja besonders die Muslime auf, einen kritischen Blick zu wagen. Vielen passt das nicht.
Die Bundeskanzlerin warnt vor einer Islamphobie, einer wachsenden Angst vor dem Islam – hat sie Recht?
Kelek: Sie hat, glaube ich, etwas anderes gesagt: Die Bemühungen zur Integration sollten nicht durch die Vertreter der Religion behindert werden. Wir dürfen den Islam nicht nur kritisieren, aber wir müssen die Probleme benennen, weil wir die Säkularisierung nicht schaffen, indem wir nur Harmonie und Konsens suchen.
Aygül Özkan in Niedersachen ist die erste muslimische Landesministerin. Zülfiye Kaykin sitzt in NRW im SPD-Schattenkabinett. Sind das gute Zeichen – oder bloß Alibifrauen?
Kelek: Nein, das ist großartig. Diese Musliminnen bekommen die Möglichkeit, Verantwortung zu tragen. Das sind die ersten Früchte der kritischen Debatte, die wir endlich führen, wie in Deutschland ein muslimisches Leben gelebt werden kann, welche Grenzen es gibt, welche Wege. Ich hoffe aber, dass sie von den Migranten Integration einfordern und nicht nur die Schuld der Gesellschaft zuschieben.
Ministerin Özkan hat sich mit ihrem Wunsch die Kruzifixe aus den Schulen zu verbannen, in die Nesseln gesetzt.
Kelek: Sie wollte ja vermutlich über das Kopftuch und eine säkulare Schule sprechen. Meine Meinung dazu ist klar: Das Kopftuch gehört nicht in die Schule, weder bei Lehrerinnen noch bei Schülerinnen, da bin ich ganz bei Frau Özkan.
Ich habe seit einiger Zeit das Gefuehl, dass sich Frau Kelek immer mehr der Situation anpasst. Damit meine ich, dass ihr der Wind mehr und mehr ins Gesicht blaest (in Form von Kritik), und sie deswegen anfaengt, ihre frueheren Aussagen zu relativieren. Sie versucht sich jetzt so zu praesentieren, als ob es immer ihr Ziel gewesen waere, nur eine Debatte anzustossen, und den Eindruck zu erwecken, als ob 'Erfolge', wie die Benennung der Ministerin Oezkan, mit ihr Verdienst waeren.

Frau Kelek's derzeitiges Verhalten ist mit Vorsicht zu geniessen. Sie hat schon einmal in der Vergangenheit gezeigt, dass sie eine Opportunistin ist (siehe hier) und mit dem Wind segelt, den andere machen. 

Thursday, 13 May 2010

Die Teilnehmerinnen der Islamkonferenz

In der TAZ ist heute ein Interview mit Hamideh Mohagheghi und Armina Omerika veroeffentlicht. Beide sind Teilnehmerinnen der Islamkonferenz. Hier sind die Highlights:
Mohagheghi: Für mich nicht, nein. Ich bin mit Kopftuch aufgewachsen, ich fühle mich damit wohl. Ich hatte diese Phasen, habe es mal abgesetzt, dann wieder aufgesetzt. Aber ich persönlich halte das Kopftuch nicht für ein religiöses Gebot, wie manche das tun. Diese Aussage im Koran, dass Frauen, übrigens auch Männer, sich bedecken sollen, kann man unterschiedlich interpretieren. Wenn das Kopftuch als religiöse Pflicht verstanden wird, sagt man: Die Frauen, die kein Kopftuch tragen, begehen eine Sünde. Das ist für mich problematisch.
Omerika: Ich trage ja kein Kopftuch, aber von Freundinnen weiß ich, was auch wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Dass die Motive, warum muslimische Frauen das Kopftuch tragen, vielfältig sind. Und es ärgert mich, dass das meist außer Acht gelassen wird und nur von Zwang und Unterdrückung die Rede ist.
Mohagheghi: Nach dem 11. September gab es schon komische Blicke, aber angesprochen oder gar angegriffen worden, wie es anderen passiert ist, bin ich nicht. Ich hatte ja das Glück, dass ich als Erwachsene nach Deutschland gekommen bin und fertig studiert hatte, ich musste mir nicht auf dem freien Markt einen Praktikumsplatz oder eine Arbeit suchen. Da höre ich immer wieder von Problemen.
Omerika: Wie das Kopftuch wahrgenommen wird, hängt auch davon ab, wo man ist. Im Ruhrgebiet ist es das normalste der Welt, aber in Erfurt in Thüringen, wo ich zwei Jahre gearbeitet habe, passiert es, dass eine Frau mit Kopftuch ein Taxi von der Arbeit nach Hause nimmt, weil sie sich nicht sicher fühlt. Übrigens glaube ich, dass sich die Mehrheitsgesellschaft nicht besonders dafür interessiert hat, ob muslimische Frauen unterdrückt werden, solange sie als Fabrikarbeiterinnen oder Putzfrauen gearbeitet haben. Aber als sie angefangen haben, Rechte für sich zu beanspruchen, zum Beispiel als Lehrerin, da wurde es ein Thema.
Omerika: Es wird doch schon lange über den Islam geredet, nur haben die Muslime wenig über sich selbst gesprochen. Dass sie jetzt an diesen Diskussionen teilnehmen, ist positiv, auch wenn das noch lange nicht ausreicht. Aber in welchen Zusammenhängen diskutiert wird, ist schwierig. Entweder es geht um Gewalt oder darum, dass der Islam nicht mit westlich-aufgeklärten Gesellschaften kompatibel ist. Da ist natürlich sehr viel Ignoranz und Unkenntnis im Spiel gegenüber den Reformen, die es ja seit mindestens einem Jahrhundert im Islam gegeben hat. Auf der anderen Seite führt das häufig zu einer apologetischen Haltung und einer gewissen Verklärung des Islams unter den Muslimen. Die Weise, wie die Muslime den Islam gelebt haben, ist ohnehin viel lockerer als die religiösen Vorschriften. In Bosnien-Herzegowina kann ein Mann, der regelmäßig sein Gebet verrichtet, durchaus Schnaps trinken.
Mohagheghi: Da hilft nur Bildung, auch religiöse Bildung. Huda, unser Netzwerk für muslimische Frauen, bietet seit 1997 telefonische Beratung für Frauen an; in dieser Arbeit erfahren wir immer wieder, dass noch eine Menge zu tun ist, um die Frauen davon zu überzeugen, dass es nicht Gott gewollt ist, dass sie leiden. Diese Vorstellung, dass sie durch das Leid auf dieser Welt einen Platz im Paradies erwerben, hält sie davon ab, über ihr Leben zu entscheiden. Das muss aus den Köpfen raus.
Das vollstaendige Unterview koennt ihr hier lesen.

Tuesday, 20 April 2010

Warum sind die Muslime in Deutschland?

Im Deutschlandfunk wurde das neueste Pamphlet der Soziologin Islamexpertin Meinungsmacherin Necla Kelek rezensiert. Die Kritik and Ihrem Buch ist zu ausgewogen, wenn man bedenkt, welche hetzerischen Aussagen sie gemacht hat. Hier einige Auszuege:
In der Sure von der Himmelsreise sieht die Autorin den entscheidenden Anstoß für die Entwicklung der Scharia - also für ein von Allah verordnetes Recht. Neben der Scharia habe ein Muslim aber auch noch der Hadithe zu folgen. Die Hadithe (im Deutschen spricht man auch von Hadithen) das sind Berichte über das Leben Mohammeds. Sie enthalten ein Regelwerk für ein islamgemäßes Leben nach dem Vorbild des Propheten, so Necla Kelek.
Man bedenke, dass Frau Kelek keine Islamwissenschaftlerin ist, und dennoch meint, dass man so ein komplexes Werk, wie den Islam, so einfach darstellen kann. Sie war eine Soziologin von Vielen, ohne grosse Zukunftsaussichten, mit denen man die Einkaufsmeile einer deutschen Stadt haette pflastern koennen. Bis Sie ihr Pamphlet ueber die fremde Braut geschrieben hat, und von Otto Schily empfohlen wurde, war sie unbekannt, bedeutungslos. Heutzutage ist sie eine berufsmaessige Islamhetzerinkritikerin, die damit ihr Geld verdient.
"Das heißt: Sie leben das Leben Mohammeds nach, durch die Hadithe. Also: Nachahmung! Keine Neugier, kein Zweifel, und ich finde, in unserer Zeit, wo wir die Möglichkeit haben, mit unserem kritisch rationalem Verstand, wenn wir uns die Hadithe wenigstens kritisch angucken könnten, dann wären wir einen Schritt weiter."
Wuerde man Frau Kelek glauben schenken, dann koennte man meinen, dass jeder Muslim immer eine Hadith-Sammlung bei sich hat, worin er jedesmal nachschlaegt, bevor einen Schritt macht. Keine Neugier, keine Kritik, keine Gefuehle, kein Verstand. Wie ein Roboter. 

Sunday, 18 April 2010

Shame on you! Alltaegliche Heuchelei und Doppelmoral

Die Juedischen Verbaende bagatellisieren nicht nur den Rassismus-Begriff, sie schlagen auch Kapital aus dem Schreckenswort. Es wird zum Knüppel gegen Kritik und verschleiert eigene Ressentiments.
Der Mensch wird als Jude geboren, wenn nicht, ist es moeglich, diesen menschlichen Makel durch Übertritt zu tilgen. Jedes Kind mit einer juedischen Mutter ist nach juedischem Recht per Geburt Jude, denn Judesein ist in den Augen der Gläubigen die natürliche Form des Menschseins. Austreten kann man aus dieser Religion nicht, es sei denn, man nimmt den Tod mit anschließender Höllenfahrt in Kauf.

Der Einzelne ist per Geburt Jude, wie ein anderer große Ohren oder blonde Haare hat. Eine Entscheidung über diesen Zustand steht ihm nicht zu, er ist sozusagen von Gott gegeben. Ihn wegen dieser Besonderheit oder dieses Stigmas zu kritisieren, ist deshalb diskriminierend, weil Judensein das eigentliche menschliche Privileg ist und ein Jude nichts dafür kann, dass er Jude ist.

So jedenfalls erscheint das schlichte Argumentationsmuster der Juedischen Verbaende, und des Interkulturellen Rats, eines Zusammenschlusses von Gewerkschaftern und anderen "Antirassisten", zu sein. Sie rufen ab heute zu "Internationalen Wochen gegen Rassismus" auf: "Antisemitismus ist die gegenwärtig an meisten verbreitete Form von Rassismus in Deutschland", lassen sie verlauten.

Nun könnte man sich über die Schlichtheit der Argumentation lustig machen (es würde wohl wiederum den Vorwurf des Rassismus nach sich ziehen), wenn die Sache nicht so politisch irre wäre. Irre, weil hier die Spitzenorganisation der Juden in Deutschland die Juden zu Opfern von Rassismus stilisiert, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wie gefährlich es ist, Begriffe auf diese Weise zu bagatellisieren. [...]
Bevor ich zum Antisemiten abgestempelt werde, lest bitte weiter: Stellen wir uns einmal vor, wie die Resonanz waere, wenn eine bekannte Persoenlichkeit den obigen Artikel schreiben wuerde. Stellen wir uns die Frage, ob eine ganz normale deutsche Tageszeitung so einen Text veroeffentlichen wuerde. 

Thursday, 15 April 2010

Eine glaeubige Muslimin packt aus

Frau 'Doktor' Kelek, die in den Medien gerne als 'glaeubige' Muslimin dargestellt wird, hat sich in einem Interview mal wieder mit ihrem Halbwissen ueber ihr 'Glauben' und ihre 'Glaubensbrueder/schwester' ausgelassen. 

Dabei blieb wie immer kein Klischee ausgelassen, keine Halbwahrheit unausgesproechen, und ihre Diffamierungen und Pauschalisierungen kannten keine Grenzen. Hier einige Auszuege:

Friday, 2 April 2010

Kritik an der Kritikerin

Feridun Zaimoglu, ein deutscher Schriftsteller und bildender Künstler türkischer Herkunft, war Mitglied der ersten Islamkonferenz. In der Berliner Zeitung kritisierte er die Methoden von Necla Kelek und Seyran Ates, die ebenfalls Teilnehmer waren:
Herr Zaimoglu, Sie haben die Zusammensetzung der Islam-Konferenz kritisiert. Was ist das Problem?
[...]Das Problem ist, dass an diesem Tisch sogenannte fromme Männer und sogenannte, in der medialen Inszenierung als Islamkritikerinnen gehypte Frauen zusammenkamen, säkulare Musliminnen, die sich bei diesem ersten Treffen der Islamkonferenz über die Neo-Musliminnen der zweiten und dritten Generation ausließen. Aber diese Neo-Musliminnen, um die es da ging, die fehlten, sie konnten sich nicht wehren und nicht selbst Stellung beziehen.
Und warum fehlten die?
Ich habe auch angefangen mich zu fragen: Warum blendet man sie aus? Der Schluss liegt nahe, dass man sie nicht dabei haben möchte, weil sie nicht ins Bild passen. Diese Zusammensetzung - auf der einen Seite die orthodoxen Männer und auf der anderen die säkularisierten Frauen - das ergibt zusammen genommen ein sehr primitives Bild vom Islam. Es ist genau das richtige für diejenigen, die die Welt gern in gut und böse einteilen.
Das heißt, die Zusammensetzung der Islam-Konferenz reproduziert gängige Klischees vom Islam?

Tuesday, 30 March 2010

Die bevormundete Minderheit

Es liegt etwas zutiefst Bevormundendes, sogar Undemokratisches in der Art der Besetzungspolitik der Deutschen Islamkonferenz. Das Ministerium berät, hinter verschlossenen Türen. Die Muslime warten ab, wer sie vertritt. Ein Kommentar von Hilal Sezgin in Qantara
Man nennt sie gern "säkulare Muslime". Kein Mensch weiß genau, was das ist. Wenn es bedeutet, dass sie für die Trennung von Staat und Religion plädieren, dürften die allermeisten Muslime in Deutschland säkular sein bis in die Knochen. 
Wenn es allerdings heißt, dass sie nicht an den Islam glauben, nur einen türkischen oder arabischen Namen tragen – wieso nennt man sie dann Muslime? Das deutsche Innenministerium jedenfalls, als Gastgeber der Deutschen Islamkonferenz, ist ganz verliebt in "säkulare Muslime". 
Unter Thomas de Maizière scheint das nicht anders zu sein als vorher unter Schäuble. Der hatte die türkischstämmigen Publizistinnen Necla Kelek und Seyran Ates in die Islamkonferenz gesetzt, wo sie, die den Islam pauschal als primitives patriarchales System ablehnen, ihre Energien konsequenterweise mehr in den Kampf gegen die Verbände als in die Zusammenarbeit mit ihnen investierten. 

Aufruf zum Bruch der Verfassung?

Bezugnehmend auf den Artikel Wer schuetzt die Muslime von Necla Kelek schreibt Hans Michael Heinig in der FAZ mit dem Titel Ein Staatsislam waere grundgesetzwidrig u.a. ueber die Grundgesetzkonformitaet von Frau 'Doktor' Kelek:
Wer schützt die schweigende Mehrheit der Muslime in Deutschland vor den Traditionalisten in den islamischen Verbänden, fragte Necla Kelek am 16. März in diesem Feuilleton. Ihre Antwort: Der Bundesinnenminister, der alle Unparteilichkeit des Staates in religiösen Fragen fahrenlassen, den organisierten Islam kujonieren und die Deutsche Islamkonferenz ohne Verbandsvertreter fortführen soll. Man kann nur hoffen, dass der Minister nicht auf seine jüngst bestellte Beraterin hören wird. Denn mit religiöser Parteilichkeit lassen sich die Grundlagen unserer offenen und freiheitlichen Gesellschaftsordnung schwerlich verteidigen.

Monday, 29 March 2010

Kelek 'kritisiert' schon wieder

Diesmal im MDR Radio:
Die türkisch-stämmige Soziologin und Autorin Necla Kelek hat den türkischen Verbänden vorgeworfen, die Integration in Deutschland zu behindern. Kelek sagte MDR INFO: "Sie tun nichts für die Integration. Im Gegenteil, sie reden auf die Migranten ein, nicht zu vergessen, dass sie türkisch sind, dass sie islamisch sind." Damit verhinderten sie, dass die Migranten in Deutschland ankommen.
Kelek sprach sich gegen mehr türkischen Gymnasien in Deutschland aus, wie sie der türkische Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan gefordert hatte: "Wenn wir etwas nicht brauchen, dann sind das noch mehr türkisch-sprachige Schulen, Parallel-Gesellschaften, muslimische Gemeinschaften." Das alles habe nichts mit Integration zu tun. 
Kelek schätzte, dass bei etwa der Hälfte der türkisch-stämmigen Menschen in Deutschland die Integration gelungen sei. Darunter seien Eltern, die sehr viel tun würden, damit ihre Kinder ein Teil der hiesigen Gesellschaft werden. Die andere Hälfte habe sich in Parallelgesellschaften zurückgezogen: "Ihnen geht Religion vor Bildung, sie erziehen das Kind so, dass es für das Jenseits vorbereitet wird." Für Kelek ist Anpassung kein Problem. Wer in einer Bürgergesellschaft lebe, habe die Pflicht, ein Teil der Gesellschaft zu werden. Wenn man sich dem entziehe, könne es kein Zusammenleben geben.
Kelek schaetzt, Kelek kritisiert und Kelek's Loesungen lt. ihrem Buch Pamphlet sehen in etwa so aus:

Saturday, 20 March 2010

Kelek is back

Fuer eine Weile war Necla Kelek von der Buehne verschwunden. Man hoerte und sah nichts von Ihr. Da nun Ihr neuestes Buch herauskommt, ruehrt Frau Kelek die Werbetrommel und draengt sich wieder in den Vordergrund. In der FAZ hat sie ein Pamphlet mit dem Titel Wer schuetzt die Muslime? veroeffentlicht. Sie schreibt u.a.:
"...glauben die Verbände, sie könnten nach alter Basarmentalität in göttlichem Auftrag mit der Regierung über die Zusammensetzung und Tagesordnung der Konferenz schachern."
Dieser Kommentar ist an unterschwelligem Rassismus kaum zu uebertreffen. Sie versucht den Eindruck zu erwecken, also ob arabische 'Kameltreiber' in Deutschland mit dem Innenminister verhandeln. Nach Frau Kelek's Vorstellung bekommen wahrscheinlich selbst die deutschen Konvertiten automatisch die Basarmentalitaet beim Uebertreten zum Islam aufgedrueckt. Kommentare wie diese sind es, warum Frau Kelek in den rechtspopulistischen Foren gefeiert wird. Weiterhin schreibt sie: