Hormone sind nicht nur koerpereigene Informationsuebermittler, sie haben bekanntlich auch einen signifikanten Einfluss auf den Menschen. Es gibt eine Vielzahl von Hormonen (z.B. Wachstumshormone, Glueckshormone, Sexualhormone usw. usf.). Sie steuern die verschiedensten Vorgaenge im Koerper vom Blutzuckerspiegel ueber den Wasserhaushalt und den Blutdruck bis hin zur Schwangerschaft. Sie regeln unser befinden und empfinden.
Zu den Glueckshormonen gehoert auch das Oxytocin, welches auch als Kuschel- oder Muetterhormon bezeichnet wird. Es beeinflusst nicht nur das Verhalten zwischen Mutter und Kind sowie zwischen Geschlechtspartnern, sondern auch ganz allgemein soziale Interaktionen.
Nun wollen Wissenschaftler der Universitaet Amsterdam herausgefunden haben, dass Oxytocin auch Fremdenhass schuert:
[...]Umso erstaunlicher, dass Wissenschaftler aus den Niederlanden das Positiv-Image des Hormons nun mit einer neuen Untersuchung anzukratzen versuchen. Das Team um Carsten K.W. De Dreu von der Universität von Amsterdam will mit einer Studie bewiesen haben, dass die Gabe von Oxytocin aggressives Verhalten gegenüber Fremden schürt. Ein Kuschelhormon, das den Fremdenhass fördert?
Die Wissenschaftler haben mit 49 Männern verschiedene Versuche durchgeführt, mit denen der Einfluss von nasal verabreichtem Oxytocin auf das Verhalten geprüft werden sollte. Dabei war das Grundexperiment relativ einfach angelegt: Die Männer spielten ein Wirtschaftsspiel. Sie bekamen zehn Euro und mussten diese anlegen. Dazu hatten sie verschiedene Möglichkeiten: Sie konnten das Geld so investieren, dass sie selbst und eine Gruppe von „Freunden“, denen sie vorher vorgestellt worden waren, davon profitierten. Oder sie konnten es so anlegen, dass ihre Freunde und sie selbst profitierten, eine zweite Gruppe von „Fremden“, die sie nicht kannten, durch die Investition aber geschädigt wurden. Es gab drei verschiedene Versuchsansätze, die Forscher werteten unter anderem aus, wie viel Geld unter Oxytocin- oder Placebo-Einfluss in welcher Art investiert wurde.
Das Ergebnis erstaunt; denn anders als vom Kuschelhormon erwartet, investierten die Männer unter Oxytocin-Einfluss nicht nur in das Wohlbefinden ihrer Freunde. Sie gaben tatsächlich auch Geld aus, um die Gruppe der Fremden zu schädigen – und zwar mehr, als wenn sie nur ein Placebo-Nasenspray erhalten hätten. Für die Wissenschaftler steht nun also fest, dass Oxytocin beim Menschen offenbar nicht nur direkt den Zusammenhalt fördert, sondern auch die Abwehrhaltung gegenüber Fremden verstärkt.[...]
Quelle
Bei solchen Studien ist immer etwas Skepsis angebracht. Es koennte vielleicht mit ein Einflussfaktor sein, aber der Mensch funktioniert sehr viel komplexer als man denkt.
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