Uri Avnery, ehemaliger Knesset-Abgeordneter, Traeger des alternativen Friedensnobelpreises und Gruender der israelischen Friedensinitiative Gush-Shalom, hat einen Artikel veroeffentlicht, den ich gerne teilen moechte. Er schreibt ueber die Vorkommnisse der letzten Woche und trifft mit seiner Analyse voll ins Schwarze. Ein kurzer Ausschnitt aus der deutschen Uebersetzung:
[...]Die Propaganda der Regierung und der Armee erzählt eine einfache Geschichte: unsere heldenhaften Soldaten, entschlossen und sensibel, die Elite der Elite, kamen auf das Schiff, um zu „reden“, und wurden von einer wilden und gewalttätigen Menge angegriffen. Offizielle Sprecher wiederholten immer wieder das Wort „lynchen“.
Am ersten Tag akzeptierten dies fast alle israelischen Medien. Schließlich ist klar, dass wir, die Juden, die Opfer sind. Immer. Das gilt auch für jüdische Soldaten. Es stimmt zwar, dass wir ein ausländisches Schiff stürmten, wurden aber gleich zu Opfern, die keine andere Wahl hatten, als sich selbst gegen gewalttätige und aufgehetzte Antisemiten zu verteidigen.
Es ist fast unmöglich, sich nicht an den klassischen jüdischen Witz zu erinnern: an die jüdische Mutter in Russland, die sich von ihrem Sohn verabschiedet, der aufgerufen wurde , dem Zar im Krieg gegen die Türkei zu dienen: „Überanstreng dich nicht!“ fleht sie ihn an, „Töte einen Türken, und dann ruh dich aus! Dann töte einen anderen Türken und ruh dich wieder aus…“„Aber Mutter,“ unterbricht sie der Sohn. „Was, wenn die Türken mich töten?“„Dich?“ ruft die Mutter aus, „Aber warum? Was hast du ihnen getan?“Für eine normale Person mag dies verrückt klingen. Schwer bewaffnete Soldaten eines Elitekommandos greifen ein Schiff auf hoher See mitten in der Nacht vom Meer und aus der Luft an – und sie sind die Opfer?[...]
Den vollstaendige Artikel findet ihr im Der Spiegelfechter. Lesebefehl an alle!
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