Tuesday 11 May 2010

Jeder fuenfte Deutsche ist fremdenfeindlich

Jeder vierte Migrant fühlt sich unerwünscht - und jeder fünfte Deutsche ist Ausländern gegenüber grundsätzlich negativ eingestellt: Erstmals untersuchte eine repräsentative Studie die Ansichten und Wertvorstellungen von Deutschen und in Deutschland lebenden Migranten.
Etwa jeder fünfte Deutsche ist Ausländern und Migranten gegenüber grundsätzlich negativ eingestellt. Das ist das Ergebnis einer Studie, die von den Meinungsforschungsinstituten INFO und Liljeberg Research International am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Die Forscher hatten rund 2100 Deutsche und Personen mit Migrationshintergrund aus 83 Staaten zu Werten, Lebenseinstellungen, Religiosität sowie zu integrationspolitischen Haltungen befragt.
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Die am schlechtesten integrierte Migrantengruppe seien türkische Muslime. Insbesondere bei Einstellungen zu Glauben und Religion, zur Sexualität und zum Rollenverständnis von Mann und Frau gebe es starke Unterschiede zu denen der Deutschen. "Beim Glauben liegen zwischen den Deutschen und den türkischen Muslimen Welten", betont Dr. Holger Liljeberg, Geschäftsführer von INFO. Zwischen Religiosität und Migrationserfolg scheine somit ein Zusammenhang zu bestehen.
Neben türkischer Muslime zählten auch Muslime anderer Herkunftsländer zu den befragten Migrationsgruppen. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass das Bild einer einheitlichen muslimischen Kultur nicht aufrecht erhalten werden könne. "Die türkischen Muslime unterscheiden sich von den anderen Muslimen, die Wertewelten sind verschieden," betont Liljeberg. So stimmten 58 Prozent der türkischen Muslime der Aussage zu, die "Frau solle keinen vorehelichen Sex praktizieren". Von den nicht türkischen Muslimen stimmten hingegen nur 34 Prozent dieser Aussage zu, nur sieben Prozent der deutschen Befragten.
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Die Gruppe der migrantenfeindlichen Deutschen lässt sich typologisch klar umreißen. "Die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland konzentriert sich auf ältere, wenig gebildete Personen, die häufiger aus den neuen Bundesländern, dabei seltener aus Großstädten kommen und traditionelle Werte vertreten. Das klassische deutsche Spießbürgertum," sagt Liljeberg.
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Beruhend auf den Ergebnissen der Studie empfiehlt Liljeberg folgende Maßnamen für die deutsche Integrationspolitik:
  • Zum einen müsse der deutschen Öffentlichkeit die Integrationsziele der deutschen Politik transparenter gemacht und verständlicher erklärt werden. Die Integrationsvorstellung der Deutschen zeugte von einer ausgesprochenen "Naivität", betonte auch John. Im deutschen Integrationsverständnis meine Integration oft Assimilation. Integration dürfe nicht mit Schweinefleisch Essen und Alkohol Trinken verwechselt werden.
  • Zum anderen müsse von der "Rasenmäher-Methode" der deutschen Integrationspolitik Abstand genommen werden. Eine zielgruppenspezifische Ansprache der Migrationsgruppen sei vor dem Hintergrund ihrer Heterogenität notwendig, sie alle "haben unterschiedliche Bedürfnisse". Bislang würden diese zu wenig berücksichtigt werden.
Der vollstaendige Artikel ist im Spiegel zu lesen

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