In Die Welt findet man heute einen lesenswerten Artikel ueber Sven Muhammad Kalisch, der bundesweit erste Professor für islamische Theologie, der aus dem Islam ausgetreten ist. Er hatte in der Vergangenheit fuer Aufruhr gesorgt, weil er u.a. Muhammad's Existens in Frage gestellt hatte. Hier ist ein Auszug:
[...]Zum zweiten ist Kalischs Abschied vom Islam aber auch deshalb von öffentlichem Interesse, weil er traurigerweise mit religiös begründeten Morddrohungen leben muss. Tenor: Wer vom Islam abfalle, sei des Todes. Wer Derartiges androht, verdient die volle Härte der deutschen Rechtsordnung, die jedem die freie Wahl und den freien Ausstieg aus einer Religion garantiert.
Nur: Wenn nun allerorten mit größter Selbstverständlichkeit behauptet wird, "der Islam" verlange die Todesstrafe für Abtrünnige, grenzt das an angstschürende Desinformation. Natürlich sahen die traditionellen Rechtsschulen lange Zeit die Höchststrafe für den Austritt aus dem Islam vor. Das war aber an vielerlei Bedingungen geknüpft: Etwa dass die Strafe in einem nichtmuslimischen Land nicht verhängt werden dürfe, weil sonst Selbstjustiz und Anarchie gefördert würden. Diese Übel wollten muslimische Gelehrte sogar außerhalb ihrer Länder nicht unterstützen. Vor allem aber sind in der heutigen muslimischen Welt unterschiedlichste Umgangsweisen mit dem Glaubensabfall üblich. Mancherorts bleibt er gänzlich straffrei, andernorts wird er mit erbrechtlichen Nachteilen oder Gefängnis geahndet. Die Todesstrafe aber ist längst die Ausnahme.[...]
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