Die Polizei hat eine 15-jährige Hamburger Gymnasiastin vor einer Zwangsheirat bewahrt. Die gebürtige Serbin war in der Nacht zu Dienstag nach Berlin gebracht worden.
«Dort sollte am 1. Mai die Heirat stattfinden», sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin am Freitag und bestätigte damit einen Bericht des Senders NDR 90,3. Das Mädchen sendete demnach Hilferufe via Internet - ihr Klassenlehrer schaltete die Polizei ein. «Der Lehrer erstattete Anzeige, weil sie nicht in der Schule erschienen ist. Ihm hatte sie sich kurz zuvor anvertraut.»
Die Schülerin sei von ihrer Familie «in die Wohnung ihres vorbestimmten Ehemannes verschleppt worden», berichtete der NDR. Die Berliner Beamten befreiten sie nach Alarmierung durch ihre Kollegen aus der Hansestadt.
Die Schülerin habe erst seit kurzer Zeit gewusst, dass sie gegen ihren Willen mit einem 19-jährigen Serben verheiratet werden soll. «Gleichzeitig habe sie sich aber davor gefürchtet, von der eigenen Familie verstoßen zu werden, falls sie sich den Wünschen der Mutter widersetzt», berichtete ihr Lehrer laut NDR 90,3. «Ich komm hier nicht weg, ich werde eingeschlossen» - Hilferufe wie diese soll die Schülerin dem Bericht zufolge aus der Hauptstadt gesendet haben.
Die Eltern des Mädchens, zu deren religiösem Hintergrund die Polizei keine Angaben machte, hatten die 15-Jährige selbst mit dem Auto nach Berlin gebracht. Nach der Befreiung aus der Wohnung durch die Polizei befand sie sich zunächst in der Obhut des Jugendamtes. «Doch inzwischen hat sie sich wieder von ihren Eltern abholen lassen», berichtete Schöpflin.
Friday, 30 April 2010
Polizei rettet vor Zwangsheirat
Die Welt berichtet:
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