Der Spiegel berichtet heute ueber die Mitglieder der CDU tuerkischer Abstammung. Es geht darum, dass es auch Differenzen in dieser 'Gruppe' gibt:
[...]Mit muslimischen Jungpolitikern will die CDU Wähler unter den Migranten gewinnen. Doch während sich die Partei nach außen öffnet, gibt es intern Krach. Denn die neuen türkischstämmigen Mitglieder liefern sich prompt Streit - es sind noch alte Rechnungen offen.[...]Denn dort ist in Nordrhein-Westfalen zwischen türkischstämmigen Parteifreunden ein Kampf der Kulturen entbrannt: Dabei stehen sich in der CDU Mitglieder des Deutsch-Türkischen Forums (DTF) und des Christlich-Alevitischen Freundeskreises gegenüber.
Die Auseinandersetzung der beiden Lager holte Kara sogar im Landtagswahlkampf ein: Er ist Vorsitzender des Kölner DTF und bekam von seinem alevitischen Parteifreund Kubilay Demirkaya eine Strafanzeige. Demirkaya warf Kara vor, er habe ihn als Mitglied der kurdischen Untergrundorganisation PKK bezeichnet. [...]
Durch die Reihen der türkischstämmigen Politiker in der CDU geht ein Riss. Sie streiten über die Anerkennung des Völkermords an Armeniern im Osmanischen Reich, über den EU-Beitritt der Türkei und die Diskriminierung von Minderheiten dort. Demirkaya wirft dem Deutsch-Türkischen Forum Nähe zu türkischen Rechtsextremisten vor. [...]
Ist es denn wirklich so eine Ueberraschung, dass die Tuerken oder die Muslime keine homogene Gruppe sind? Es ist wahrscheinlich einfacher, 'die Tuerken' oder 'die Muslime' als eine Masse zu kategorisieren und von 'Ihr' und 'Wir' zu reden. Denkt man denn wirklich, dass der Islam auf der ganzen Welt gleich gelebt wird? Oder, dass alle Abgeordneten des tuerkischen Parlaments einer Meinung sind?
Sind denn alle ur-deutschen Mitglieder der CDU einer Meinung bezuegl. des Krieges in Afghanistan, dem EU-Beitritt der Tuerkei, oder der Integrationspolitik? Warum ist man denn so ueberrascht, dass es sehr wohl Differenzen und verschiedene Meinungen zu allen moeglichen Themen, auch bei den tuerkischstaemmigen CDU Mitgliedern, gibt? Das ist gelebte Politik, gelebte Meinungsvielfalt, gelebte Meinungsfreiheit.
Sind denn alle ur-deutschen Mitglieder der CDU einer Meinung bezuegl. des Krieges in Afghanistan, dem EU-Beitritt der Tuerkei, oder der Integrationspolitik? Warum ist man denn so ueberrascht, dass es sehr wohl Differenzen und verschiedene Meinungen zu allen moeglichen Themen, auch bei den tuerkischstaemmigen CDU Mitgliedern, gibt? Das ist gelebte Politik, gelebte Meinungsvielfalt, gelebte Meinungsfreiheit.
Warum ist dieses Thema dem Spiegel einen Bericht wert? Ich weiss es nicht. Aber hoffentlich hilft es, von den Pauschalisierungen wegzukommen. Aber es wird natuerlich wieder diejenigen geben, die meinen werden, dass 'Die' sich ja nicht mal untereinander einigen koennen. Wie koenne man denn mit denen Politik machen? So weit hergeholt ist das nicht. Das hat man schon im Umfeld der Islamkonferenz gehoert.