Friday 23 April 2010

Kelek's Solidaritaet mit den Migranten

Magnus Klaue moechte in seinem Artikel Solidaritaet, wie Necla Kelek es versteht den Lesern verdeutlichen, dass Necla Kelek auf der Seite der Migranten ist. So jedenfalls klingt es, wenn man es liest:
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Die Behauptung, Necla Kelek wolle sich um jeden Preis mit dem Zielpublikum der konservativen Presse gemein machen, für deren Organe sie mitunter schreibt, ließe sich bereits durch einen kurzen Blick in ihre Bücher widerlegen. Solidarisch ist sie mit den Migrantinnen und Migranten, nicht mit der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Allerdings bedeutet Solidarität für sie etwas anderes als für ihre verständnissinnigen Kritiker. Was sie von diesen trennt, stellt Kelek in ihrem neuen Buch Himmelsreise gleich zu Beginn mittels einer einleuchtenden Kritik am Kulturrelativismus der von ihr so genannten „verstehenden Soziologie“ klar. Als deren Anhänger gebe sich etwa der christliche Theologe Hans Küng mit seinem Vorschlag zu erkennen, die westlichen Gesellschaften müssten versuchen, „von innen zu verstehen, warum Muslime Gott und Welt, Gottesdienst und Menschendienst, Politik und Recht und Kunst mit anderen Augen sehen, mit anderen Herzen erleben als etwa Christen“.
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Die Frage stellt sich natuerlich, warum die Migranten, und besonders die Migrantinnen muslimischen Glaubens, es nicht genauso sehen. Warum werden ihre Buecher hauptsaechlich von den konservativen, vorurteilbelasteten Ur-Deutschen Gesellschaft gekauft? Warum sind ihre Lesungen hauptsaechlich besucht von: Deutsch, Generation 55 plus, meist weiblich, die Herren grauhaarig?

Weiterhin schreibt Herr Klaue:
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Deshalb richtet sich Kelek polemisch gegen jene Aspekte der islamischen Kultur, die die Unterwerfung der Identität des Ein zelnen unter den Zwang der „kul turellen Identität“ befördern. Gegen den Begriff des „Respekts“ etwa, der nicht auf Toleranz ziele, sondern auf bedingungslose „Hingabe“ im Namen der „gegebenen Machtverhältnisse“. Oder gegen den Begriff der „Ehre“, der allein durch die kulturelle Gemeinschaft garantiert, aber nicht durch individuelle „Leistung“ erworben werden könne. Oder auch gegen den Primat des „Elternrechts“ gegenüber dem Selbstbestimmungsrecht, wie es im Begriff der Menschenwürde kodifiziert ist: Dieses werde vielmehr immer dann verletzt, wenn Eltern – etwa beim Schwimm- oder Sexualkundeunterricht – ihren Kindern im Namen ihrer „Kultur“ den Erwerb von Kenntnissen verweigern, die Bedingung individueller Mündigkeit sind und ihnen deshalb – und nicht zwecks Auslöschung ihrer „Kultur“ – von der Schule vermittelt werden müssen. An solche Mündigkeit, nicht an das ideologische Konstrukt des „deutschen Staatsbürgers“ denkt Kelek, wenn sie verlangt, die Musliminnen und Muslime mögen „Bürger“ werden.
[...]
Entweder sind die Muslime/Musliminnen nicht intelligent genug, es zu verstehen, dass Necla Kelek ihre Verbuendete ist, oder Herr Klaue verdreht fahrlaessig die Tatsachen. Eine dritte Moeglichkeit waere auch, dass der Autor den Wald vor lauter Baeumen nicht sieht.

1 comments:

Heinzi said...

Das Schlimme ist, wie ich finde, daß alle irgendwo Richtig liegen aber genauso falsch.

Dieselben Probleme gibts doch in allen Staaten, in allen Ländern in allen Familien, in allen Strukturen. Menschen sind so wie sie sind. Unterschiede in den Kulturen verpassen denselben Fehlern immer wieder ein anderes Gesicht, ble8iben aber immer dieselben Probleme.